Handball-EM als 2G-Event: Ungeimpfter Star der DHB-Auswahl äußert sich zu Ausschluss

Der DHB will eine erfolgreiche Handball-EM spielen und möglichst weit kommen. Ein ungeimpfter Star darf nicht mitwirken.
Dortmund - Die Handball-Europameisterschaft steht an und die DHB-Auswahl will beim Turnier, das vom 13. bis 30. Januar in Ungarn und der Slowakei stattfindet, den ganz großen Wurf landen. Die deutsche Nationalmannschaft ist in einer Gruppe mit Weißrussland, Österreich und Polen und möchte nicht nur die Vorrunde überstehen, sondern auch danach überzeugen.
Trainer Alfred Gislason zeigte bei der Auswahl des Kaders der DHB-Auswahl Mut, denn er nominierte ganze neun EM-Neulinge. „Es ist schwer, von einer eingespielten Mannschaft zu sprechen, wenn die meisten meiner Spieler weniger als fünf Länderspiele haben“, sagte der Coach vor dem Start gegen Weißrussland zur Bild-Zeitung. Uwe Gensheimer, Johannes Bitter, Hendrik Pekeler und Steffen Weinhold hatten ihren Rücktritt erklärt und sind genauso wenig dabei wie der verletzte Paul Drux und Fabian Wiede, der aus persönlichen Gründen fehlt.
Handball-EM: Juri Knorr nicht im Kader
Für Diskussionen sorgte das Fehlen von Juri Knorr, der ebenfalls nicht an der Handball-EM teilnehmen wird. Dabei hätte das große deutsche Talent gerne gespielt, er darf aber nicht. Der Grund ist, dass er sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen will. „Wo jetzt alle Bescheid wissen, können wir uns dazu bekennen, dass Juri bei der EM keine Rolle spielen wird. Jetzt können wir auf dieser Grundlage unsere Personalplanungen vorantreiben“, sagte der Sportvorstand des Deutschen Handballbunds, Axel Kromer kürzlich.
Handball-EM: 2G-plus-Regelung gilt
Bei der Handall EM in Ungarn und der Slowakei gilt die 2G-plus-Regelung, bei der eine Teilnahme nur für Geimpfte und Genesene mit einem zusätzlichen Test möglich ist. Juri Knorr hatte zwar bereits eine Corona-Erkrankung, diese liegt aber bereits mehr als ein Jahr zurück, weshalb er nicht den Status eines Genesenen hat. Da der Profi eine Impfung verweigert, ist es nicht möglich, ihn bei der Europameisterschaft einzusetzen. „Dieser Regel werde ich mich leider beugen müssen“, sagte der Spieler der Rhein-Neckar Löwen zur regionalen Tageszeitung Mannheimer Morgen.
Juri Knorr äußerte sich nicht im Detail zu seinen Motiven, nahm aber Stellung zum Thema Corona: „Ich bin kein Corona-Leugner. Mich hat es selbst schwerer erwischt als andere in meinem Alter. Deswegen nehme ich diese Krankheit ernst.“ Kromer will das Thema um Juri Knorr abhaken. „Wenn Juri das aufgrund seiner individuellen Bewertung jetzt nicht tun möchte, müssen wir das einfach akzeptieren und uns auf die anderen Spieler konzentrieren“, so DHB-Sportvorstand. (smr)