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Zehn Tage Koma, zwei Operationen, Querschnittslähmung: Drama um deutschen Eishockey-Profi

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Von: Vinzent Fischer

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Vor vier Wochen war der deutsche Eishockey-Profi Mike Glemser bei einem Ligaspiel schwer in die Bande gestürzt. Jetzt herrscht traurige Gewissheit.

München/Rosenheim – Drama um den deutschen Eishockey-Profi Mike Glemser. Der 25-Jährige war am 3. Februar beim Oberliga-Duell seiner Starbulls Rosenheim beim SC Riessersee schwer mit dem Kopf voraus in die Bande gestürzt und blieb regungslos liegen. Glemser zog sich dabei schwere Verletzungen im Wirbelsäulenbereich zu. Ein Schock für die gesamte deutsche Eishockey-Welt.

Drama um deutschen Eishockey-Profi – nach zehn Tagen Koma herrscht traurige Gewissheit

Glemser wurde minutenlang auf dem Eis behandelt und in das Unfallklinikum Murnau gebracht. Ganze zehn Tage befand sich der Stürmer im künstlichen Koma und musste zweimal operiert werden. Vier Wochen später herrscht traurige Gewissheit. Glemser ist querschnittsgelähmt. Das teilten Verein und Familie mit.

Der deutsche Eishockey-Profi Mike Glemser ist nach einem Bandencheck vom Rücken abwärts gelähmt.
Der deutsche Eishockey-Profi Mike Glemser ist nach einem Bandencheck vom Rücken abwärts gelähmt. © IMAGO / Funke Foto Services / Instagram glemser_97 (Montage)

„Mike ist vom Hals ab nach unten gelähmt, er hängt an einer Lungenmaschine, selbstständige Atmung ist nicht möglich. Im oberen Bereich geht nur der Bizeps Stand jetzt, heißt keine Hände, kein Handgelenk, im Beinbereich geht gar nichts, das ist alles komplett lahmgelegt“, sagte sein Vater Kenneth Glemser gegenüber BR24Sport. Mike Glemser spielte seit der laufenden Saison für die Starbulls Rosenheim. Zuvor war er U20-Nationalspieler und als Profi unter anderem beim Zweitligisten Dresdner Eislöwen aktiv.

„Bei Mike lief es richtig gut“: Eishockey-Profi Glemser nach schwerem Sturz querschnittsgelähmt

„Bei Mike lief es richtig gut, bisher. Sowohl auf dem Eis als auch in der Kabine und im Verein hatte er sich einen festen Platz erspielt“, sagte Geschäftsführer Daniel Bucheli. „Als Verein waren und sind wir sehr stolz auf ihn, weil er die Werte verkörpert, die wir hier auch vertreten: harte Arbeit, top einwandfreies Verhalten, guter Charakter.“ Sein Schicksal treffe „natürlich alle sehr hart.“ An eine Zukunft als Eishockey-Spieler ist nicht mehr zu denken.

Mike Glemser muss nach schweren Verletzungen im Wirbelsäulenbereich künstlich beatmet werden. Er ist querschnittsgelähmt.
Mike Glemser muss nach schweren Verletzungen im Wirbelsäulenbereich künstlich beatmet werden. Er ist querschnittsgelähmt. © Starbulls Rosenheim

Trotz der schier aussichtslosen Situation gibt Mike Glemser nicht auf. „Der erste Step ist, dass das Skelett beweglich gehalten wird, und dass wir ihn von der Beatmungsmaschine wegbekommen“, sagte Vater Kenneth. Wenn die Therapien dann anschlagen, könnte Glemser zumindest wieder selbstständig einen Rollstuhl bedienen.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und die Kosten für die Behandlungen immens – bis zu 750.000 Euro, schätzt Vorstand Marcus Thaller. Verein und Familie haben deshalb eine Spendenaktion ins Leben gerufen, mit der Glemser finanziell unterstützt werden soll. Über 250.000 Euro sind bereits zusammengekommen, als nächstes Etappenziel haben die Initiatoren die 500.000-Euro-Marke ausgerufen. (vfi)

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