Verliert Deutschland seinen einzigen Biathlon-Star? Spekulationen um Herrmann-Wicks Rücktritt
Ohne Denise Herrmann-Wick würde es für den deutschen Biathlon im Moment ganz schön düster aussehen. Beendet sie trotzdem schon bald ihre Karriere?
Oberhof – Für die deutschen Männer wurde die Biathlon-WM im heimischen Oberhof zum Fiasko – erstmals seit 1969 gab es keine WM-Medaille für den DSV. Zugpferd Benedikt Doll sprach von „sehr vielen Tiefs“ und „wenig Hochs.“ Sein ernüchterndes Fazit: „Wir haben es nicht hingekriegt.“
Denise Herrmann-Wick |
Geboren: 20. Dezember 1988 (Alter 34 Jahre), Aue-Bad Schlema |
Mann: Thomas Wick (Hochzeit 2022) |
Weltmeisterin im Sprint 2023 |
Olympiasiegerin im Einzel 2022 |
Biathlon: Denise Herrmann-Wick hält deutsche Fahne hoch – aber wie lange noch?
Nur eine Athletin im deutschen Biathlon-Team hat es geschafft: Denise Herrmann-Wick. Die Sächsin gewann Gold im Sprint und Silber in der Verfolgung und ist derzeit Deutschlands einziger Star im Biathlon. Nach Herrmann-Wick sucht man bei den Frauen vergeblich nach echter Weltklasse.
Deutsche Wintersport-Anhänger müssen sich möglicherweise auf eine enttäuschende Nachricht einstellen: Denise Herrmann-Wick könnte schon bald von der Biathlon-Bühne abtreten. Ein Statement des ehemaligen Biathleten und Eurosport-Experten Michael Rösch sorgt für Aufmerksamkeit.

Experte hat „Bauchgefühl“: Beendet Biathlon-Heldin Herrmann-Wick ihre Karriere?
„Irgendwann ist eine Karriere zu Ende. Sie hat nun das Glück, theoretisch so abtreten zu können. Ich weiß nicht, ob sie aufhören möchte. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass das ihre letzte Saison gewesen ist“, sagte er im Eurosport-Interview.
Mit 34 Jahren ist Denise Herrmann-Wick bereits Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Das einzige, was ihr noch zur perfekten Karriere fehlt, ist der Sieg im Gesamtweltcup. Es wäre keine Überraschung, wenn sie auf dem Höhepunkt ihrer Leistungskraft zurücktritt. Schließlich haben auch Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier ihre Karrieren beendet, als sie merkten, dass es kaum noch etwas zu übertreffen gab - und das in einem deutlich jüngeren Alter als Herrmann-Wick.
Biathlon: Herrmann-Wick verrät, unter welchen Umständen sie Schluss macht
Rösch begründet sein „Bauchgefühl“ mit einer Situation nach dem abschließenden Massenstart bei der WM: „Denise stand eine halbe oder Dreiviertelstunde vollkommen durchnässt in der Mixed Zone Rede und Antwort. Als sie bei mir vorbeilief, hat sie gesagt: ‚Ich habe keinen Bock mehr.‘“
Schon nach ihrem Olympiasieg gab es Spekulationen über ein mögliches Karriereende, welche Herrmann-Wick damals entschieden zurückwies. Damals verriet sie aber einen konkreten Plan: „Am Ende muss es sich rund anfühlen und ich könnte mir schon vorstellen, wie es sich rund anfühlt. Aber das war es nach Olympia noch nicht.“ Möglich, dass der WM-Triumph für sie das abrundende Element war. Für den deutschen Biathlon wäre das eine schlechte Nachricht.
Auch die deutsche Biathlon-Ikone Laura Dahlmeier ist „extrem besorgt“, was die Zukunft angeht. Allerdings aus einem anderen Grund. (epp)
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Melanie Gottschalk sorgfältig überprüft.