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DEG-Jammer, Eisbären-Angst

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Die Wolfsburger Magowan (l) und Ulmer bejubeln das 1:0 gegen Düsseldorf.
Die Wolfsburger Magowan (l) und Ulmer bejubeln das 1:0 gegen Düsseldorf. © Foto: dpa

Vizemeister Düsseldorf jammert, Meister Berlin zittert, doch Wolfsburg jubelt: Mit Titelverteidiger Eisbären droht auch dem letzten Favoriten das frühe Playoff-Aus.

Berlin. Vizemeister Düsseldorf jammert, Meister Berlin zittert, doch Wolfsburg jubelt: Während der Außenseiter nach dem erstmaligen Einzug ins Halbfinale der Eishockey-Meisterschaft noch mehr will, droht mit Titelverteidiger Eisbären auch dem letzten Favoriten das frühe Playoff-Aus.

Eine weitere Niederlage in Augsburg wäre nach der Rekord-Vorrunde ein sensationelles Debakel. "So eine Situation kannten wir in den letzten drei Jahren in den Playoffs gar nicht", sagte Trainer Don Jackson nach der 3:5- Heimpleite gegen die Augsburger Panther und stachelte sein Team an: "Augsburg hat getan, was nötig ist, um eine Serie zu gewinnen, jetzt müssen wir das tun." Das mit 0:4 verlorene zweite Drittel offenbarte die Verunsicherung der Berliner, die seit 2004 mit einer Ausnahme stets im Finale standen und seit 2005 vier von fünf Titeln holten. Nur vor drei Jahren war schon in den Vor-Playoffs Schluss, danach ging Meistercoach Pierre Pagé.

Die Berliner ziehen ihre Hoffnungen aus dem letzten Abschnitt, wo sie fast noch auf 3:4 verkürzten. "Darauf müssen wir aufbauen und das zweite Drittel aus unseren Köpfen heraus bekommen", forderte Nationalstürmer André Rankel. Verteidiger Constantin Braun verkündete sogar forsch: "Wir gewinnen am Montag und schmeißen sie am Mittwoch raus." Allerdings verloren die Berliner alle drei bisherigen Saisonspiele in Augsburg, dessen Trainer Larry Mitchell sich mit Blick auf die Serie zwar äußerst zurückhaltend gab, aber über die Gala in Berlin schwärmte: "Unsere Chancenverwertung im zweiten Drittel war so gut wie noch nie."

Augsburg hatte in den Vor-Playoffs den sechsmaligen Meister Adler Mannheim ausgeschaltet. Der achtmalige Champion Kölner Haie war dort am ERC Ingolstadt gescheitert, der nach dem 4:1 in Frankfurt ebenfalls das Halbfinale erreichen will. Als nächster Renommierclub flog der achtmalige Meister Düsseldorf frühzeitig aus den Playoffs.

"Das ist sehr bitter. Wir haben über weite Strecken der Saison gut gespielt, aber dann den Faden verloren", erklärte Routinier Daniel Kreutzer nach dem 1:3 in Wolfsburg und dem Aus ohne Sieg. "Wir sind einfach nicht reingekommen", sagte Nationalspieler Korbinian Holzer. Die Entlassung des nach Mannheim wechselnden Trainers Harold Kreis kurz vor dem Ende der Vorrunde ließ Holzer nicht als Grund gelten. "Jeder Trainer der Welt kann hinter der Bande stehen, wenn das nötige Glück nicht da ist", sagte Holzer.

Doch unter der Regie von Manager Lance Nethery gelang in fünf Partien kein Sieg mehr. Nethery meinte sogar, man habe mit der Entlassung von Kreis zu lange gewartet. Der Mannschaft bescheinigte er einen großen Kampf. "Aber zu spät - diesen Kampf müssen wir von Anfang an liefern", sagte Nethery.

Ein Jahr nach dem Meistertitel für die Wolfsburger VfL-Fußballer traut sich der EHC ein ähnliches Husarenstück zu. "Wer Meister werden will, muss uns erstmal schlagen. Für uns ist alles drin", verkündete Trainer Toni Krinner, der im Sommer nach Hannover wechselt. Die dortigen Scorpions mit Ex-Bundestrainer Hans Zach verpassten das Halbfinale mit dem 2:5 gegen Nürnberg, haben am Ostermontag bei den Franken aber die nächste Chance auf den entscheidenden dritten Sieg. (dpa)

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