Dakar-Rallye fordert gleich ein Todesopfer

Schock bei der Rallye Dakar: Gleich auf der ersten Etappe der gefürchteten Rallye wird eine 28-jährige Argentinierin tödlich verletzt. Der deutsche Pilot Mirco Schultis kommt von der Piste ab und rast in die Zuschauergruppe.
Cordoba. Gleich auf der ersten Etappe der Rallye Dakar in Argentinien ist am Samstag (Ortszeit) eine 28-jährige Argentinierin tödlich verletzt worden. Es war bereits der 59. Todesfall bei der Rallye Dakar seit der ersten Austragung im Jahr 1978. Der Deutsche Mirco Schultis war nach 75 Kilometern in der Prüfung mit seinem Desert Warrior von der Piste abgekommen und in eine Zuschauergruppe gerast. Vier weitere Personen wurden teils schwer verletzt. "Eine 28-jährige Frau ist gestorben", sagte Norberto Brusa, Notarzt im Krankenhaus von Cordoba. "Sie starb an ihren schweren Verletzungen am Hirn, am Unterleib und an der Brust. Sie ist vor ihrem Transport ins Krankenhaus an Ort und Stelle zweimal wiederbelebt worden. Kurz nach ihrer Ankunft im Krankenhaus ist sie aber gestorben." Überlebt haben den Unfall ein 24-Jähriger, der mit einer schweren Schienbeinfraktur ebenso in die Klinik gebracht wurde wie ein Neunjähriger, dessen Zustand aber stabil sei.
Die Rennleitung teilte mit, dass sich der Unfall an einem nicht für Zuschauer zugelassenen Streckenabschnitt ereignet habe. Medien berichteten jedoch, die Opfer hätten dem Rennen von ihrem eigenen Grundstück aus zugesehen. Schultis und sein Schweizer Beifahrer Ulrich Leardi gaben geschockt auf. "An der Strecke gab es sehr viele Zuschauer. Die rennen einfach vors Auto, weil sie das Fahrzeug sehr nahe sehen wollen", sagte der neue VW-Werksfahrer Nasser Al-Attiyah. "Wir versuchen schon sehr genau zu fahren, das gelingt aber nicht immer. Es ist sehr schwer, die Zuschauer unter Kontrolle zu halten."
Im vergangenen Jahr war der 49 Jahre alte Yamaha-Pilot Pascal Terry aus Frankreich zu Beginn der ersten südamerikanischen "Dakar" neben der Rallye-Strecke tot aufgefunden worden. Später wurde als Todesursache ein Herzinfarkt infolge eines Lungenödems festgestellt. Bei einem schweren Unfall nördlich der chilenischen Hauptstadt Santiago wurden zur Rallye-Halbzeit zwei Menschen getötet. Ein Lastwagen, der für die Organisatoren unterwegs war, stieß mit einem kleineren Fahrzeug zusammen, dessen Insassen beide starben. (dpa)