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Bloß schnell weg

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Frustrierter Felix Neureuther will nach viertem Ausfall in Serie am liebsten im Meer abtauchen / WM-Test an seinem Hausberg "geht in die Hose" / Trost von Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier: "Die richtigen Rennen gewinnen"

Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier nahm den niedergeschlagenen Felix Neureuther tröstend in die Arme, doch dessen Frust saß zu tief: Ausgerechnet beim Heimslalom in Garmisch-Partenkirchen setzte der 24-Jährige seine schwarze Serie vor der am Dienstag beginnenden Weltmeisterschaft fort und schied zum vierten Mal in Folge aus. "Dieses Rennen hätte der richtige Aufbruch für die WM werden können, aber das ist leider in die Hose gegangen", sagte Neureuther mit ausdrucksloser Miene.

Zwei Wochen vor dem WM-Slalom in Val d'Isère (15. Februar) steckt der einzige deutsche Hoffnungsträger in der tiefsten Krise seiner Karriere: Vier Ausfälle am Stück hatte er sich bisher noch nicht geleistet. "Die letzten Wochen sind extrem bitter verlaufen", sagte er sichtlich gefrustet: "Ich muss jetzt schauen, wie ich den Kopf freibekomme. Vielleicht wäre es das Gescheiteste, wegzufahren. Aber am Meer kann man leider nicht Ski fahren, sonst wäre das eine Kombination gewesen."

Besonders bitter für Neureuther: Durch den erneuten Ausfall fällt er nun auch aus der zweiten Startgruppe im Slalom. Bei der WM wird er im Slalom deshalb erst mit einer Startnummer zwischen 16 und 22 fahren können - ein großer Nachteil und Ausdruck dafür, wie weit er sich von der Weltspitze entfernt hat. Sieger der WM-Generalprobe am Gudiberg war Manfred Mölgg aus Italien, der in 1:46,77 Minuten 0,29 Sekunden vor seinem Landsmann Giorgio Rocca und 0,60 Sekunden vor Reinfried Herbst aus Österreich lag. Für Mölgg war es der erste Saisonsieg.

Knapp 35 Sekunden dauerte die Fahrt von Neureuther, dann flog er aus dem Kurs. "Das ging zack-zack", sagte der Partenkirchner und flüchtete sich danach in Sarkasmus: "Das einzig Positive ist, dass ich diesmal nicht eingefädelt habe, dann muss ich mir darüber wenigstens keine Gedanken mehr machen." Ursachen sollen nun in den kommenden Tagen gemeinsam gefunden werden.

Neureuther reist erst am 8. Februar nach Val d'Isère, um im Team-Wettbewerb eingreifen zu können. Bis dahin, so verriet Sportdirektor Maier, wird der verunsicherte Slalomspezialist Riesenslalom trainieren, um Abstand zu gewinnen von seiner derzeit so unglücklichen Beziehung. "Der Slalom ist meine große Liebe, aber manchmal eben auch ein großes Luder. Ich hoffe, dass er bald wieder lieb zu mir ist", sagte Neureuther. Er hat als einziger deutscher Alpiner die Norm für Val d'Isère erfüllt. Dennoch lösten der am Sonntag ebenfalls im ersten Lauf ausgeschiedene Stefan Kogler (Schliersee) sowie die Speedfahrer Stephan Keppler (Ebingen), Andreas und Peter Strodl (Partenkirchen) das WM-Ticket.

"Felix", sagte Doppel-Olympiasieger Wasmeier zum deprimierten Neureuther, "man muss die richtigen Rennen gewinnen." Wasmeier kennt sich aus: Ehe er seine zwei Goldmedaillen gewann, fuhr der Schlierseer eine wenig erbauliche Saison. sid/dpa

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