Biathlon-Olympiasiegerin erwägt Karriereende wegen schlimmer Corona-Folgen
Fast ein Jahr nach ihrer Corona-Infektion ist Tiril Eckhoff noch immer nicht wieder fit. Die erfolgreiche Biathletin zweifelt an ihrer Rückkehr.
Oberhof – Biathlon-Olympiasiegerin Tiril Eckhoff denkt nach einer fast einjährigen Zwangspause in Folge einer Corona-Infektion über ihr vorzeitiges Karriereende nach, wie auch merkur.de berichtet. Deswegen kann sie auch bei der am Mittwoch in Oberhof beginnenden Biathlon-WM (Zeitplan und Infos) nur zuschauen und gehört erstmals seit elf Jahren nicht zum norwegischen Aufgebot.
Tiril Kampenhaug Eckhoff |
Geboren: 21. Mai 1990 (Alter 32 Jahre), Bærum, Norwegen |
Größe: 1,63 m |
Olympia-Gold in der Mixed-Staffel 2014 und 2022 |
WM-Goldmedaillen: 10 |
Biathlon-Star Tiril Eckhoff „unsicher“, ob sie zurückkehrt
Die Norwegerin sei „sehr unsicher“, ob sie noch einmal in den Weltcup zurückkehren werde, sagte die 32-jährige Wintersportlerin in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit ihrem Heimat-Fernsehsender NRK.
„Ich bin in einem Denkprozess, da ich so sehr mit meiner Gesundheit kämpfe“, sagte die zehnmalige Weltmeisterin bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt im Fernsehen seit vielen Monaten: „Ich überlege immer noch, was ich tun werde, ob ich eine weitere Saison ertragen kann oder ob ich es sein lassen werde.“

Biathlon-Star Eckhoff über Corona-Folgen: „Wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht“
Eckhoff hatte beim Saisonfinale des vergangenen Winters im heimischen Oslo noch den Sprint und die Verfolgung gewonnen. Bei der folgenden Saison-Abschlussparty infizierte sie sich - wie zahlreiche andere Skijäger - mit Corona. Und anschließend war nichts mehr wie zuvor.
Sie leide bis heute unter extremen Schlafproblemen, die „ich meinem schlimmsten Feind nicht wünsche“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin von 2021, die nach wie vor in ärztlicher Betreuung ist. Sie sei zwar durchaus fit, um Wettkämpfe zu bestreiten, es fehle aber noch zu viel.
Biathlon-WM 2023 ohne Norwegerin Eckhoff: „Komisch, ein Schatten meiner selbst zu sein“
„Es ist ein bisschen seltsam, dass ich nicht die Energie habe, die ich brauche. Ich war schon immer ein Energiebündel, jetzt ist es komisch, ein Schatten meiner selbst zu sein“, hadert die 32-Jährige. Ebenfalls nicht dabei ist die Deutsche Franziska Hildebrand. Das allerdings aus erfreulichem Grund.
Bei den Norwegerinnen ist Eckhoffs Fehlen zu spüren, im Gesamtweltcup liegt nur Ingrid Landmark Tandrevold (Platz neun) in den Top Ten. Bei den Männern hingegen ist Johannes Thingnes Boe eine Klasse für sich. Er kann sich in Oberhof auf dem Weg zu den WM-Titeln im Prinzip nur selbst schlagen. (epp/dpa)