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Australian Open: Vater vergleicht Novak Djokovic mit Jesus Christus

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Von: Melanie Gottschalk, Lukas Rogalla

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Australien verweigert Novak Djokovic wegen fehlender Dokumente die Einreise. Fans des Tennis-Stars protestieren.

Update vom Freitag, 07.01.2022, 07.10 Uhr: Die Aufregung um die drohende Abschiebung des impfskeptischen Tennis-Stars Novak Djokovic geht weiter. Der Vater des Weltranglisten-Ersten verglich die Behandlung Djokovics am Donnerstag vor hunderten Demonstrant:innen in der serbischen Hauptstadt Belgrad gar mit dem Leiden Jesu Christi. Srdjan Djokovic hatte zu den Protesten aufgerufen, nachdem australische Grenzschützer:innen dem Tennisspieler die Einreise nach Melbourne wegen fehlender Dokumente verweigert hatten.

Bei der Demonstration in Belgrad schwenkten zahlreiche Teilnehmende serbische Flaggen oder trugen Banner, unter anderem mit der Aufschrift: „Sie haben Angst vor dem Besten, stoppt den Corona-Faschismus“.

Die Innenministerin von Australien betonte gegenüber Djokovics Vater, dass der Tennis-Star „nicht gefangen gehalten“ werde. „Er kann jederzeit gehen, und der Grenzschutz wäre dabei behilflich“, teilte Karen Andrews dem Sender ABC News mit. Das Vorgehen der Behörden hatte sie bereits zuvor verteidigt. Novak Djokovic habe es versäumt, die richtigen Informationen für seine Einreise nach Australien vorzulegen. „Wenn diese Informationen nicht bereitgestellt werden können, sind die Einreisebestimmungen für Australien nicht erfüllt“, so Andrews zum TV-Sender Seven Network.

Tennis-Star Novak Djokovic
Die Ausnahmegenehmigung des mutmaßlich ungeimpften Novak Djokovics sorgt für Wirbel. (Archivfoto) © Dean Lewins/dpa

Australian Open: Australien verweigert Djokovic die Einreise – Tennis-Star gewinnt Zeit

+++ 12.30 Uhr: Die verweigerte Einreise des Tennis-Weltranglistenersten Novak Djokovic in Australien schlug am Mittwoch hohe Wellen. Die drohende Ausweisung aus dem Land wurde nun aufgeschoben. Die australische Regierung gewährte dem Serben Zeit bis Montag. Dann soll der Fall in einer Gerichtsverhandlung entschieden werden. Das bestätigte Regierungsanwalt Christopher Tran am Donnerstag bei einer Anhörung.

Der offenbar ungeimpfte Tennis-Star wurde nach seiner Ankunft in Melbourne festgesetzt, sein Visum war ihm zuvor aufgrund fehlender Nachweise verweigert worden. Eine Ausnahmegenehmigung, die ihm die Einreise ohne Corona-Schutzimpfung erlauben sollte, sei zwar von zwei medizinischen Gremien genehmigt worden, trotzdem reagierten die Verantwortlichen konsequent. „Regeln sind Regeln und es gibt keine Spezialfälle", wurde Premierminister Scott Morrison zitiert.

Australian Open: Anhörung am Donnerstag - darf Djokovic im Land bleiben?

+++ 09.30 Uhr: Am Mittwoch wurde Novak Djokovic bei seiner Ankunft am Flughafen von Melbourne die Einreise verwehrt. Der Tennis-Star hatte offenbar nicht die notwendigen Dokumente, um Australien ohne den Nachweis einer Schutzimpfung zu betreten. Nun kämpft Djokovic gegen seine Ausweisung aus dem Land. Seine Anwälte legten dafür am Donnerstag vor einem Gericht in Melbourne Rechtsmittel gegen den Entzug des Visums ein, wie australische Medien berichteten.

Im Laufe des Tages sollen die Vertreter des 34-Jährigen, der die Nacht in einem Quarantäne-Hotel verbrachte, bei einem Richter vorsprechen. Der australischen Nachrichtenagentur AAP zufolge soll es am Donnerstagabend eine Anhörung geben, der zuständige Richter Anthony Kelly erwartet diese bis Freitagmorgen 10.00 Uhr, was Mitternacht mitteleuropäischer Zeit entspricht. Ohne den Antrag von Djokovics Rechtsbeistand gelesen zu haben, sei keine Entscheidung möglich, meinte Kelly gegenüber der AAP.

Australian Open: Australien weist Novak Djokovic aus

+++ 08.26 Uhr: Serbien zeigt sich über die Ausweisung des serbischen Tennisstars Novak Djokovic aus Australien empört. „Ganz Serbien steht hinter ihm“, schrieb Präsident Aleksandar Vucic in der Nacht zum Donnerstag nach einem Telefonat mit Djokovic auf Instagram. „Unsere Behörden werden alle Maßnahmen ergreifen, um die Schikanierung des besten Tennisspielers der Welt binnen kürzester Zeit zu beenden.“ Djokovic will gerichtlich gegen die Ausweisung vorgehen.

Update vom 6. Januar, 03.12 Uhr: Das Drama um Novak Djokovic endete im Morgengrauen mit einem Paukenschlag. Nach einer Nacht in Gewahrsam am Flughafen Melbourne bekam Serbiens Tennis-Superstar offiziell mitgeteilt, dass Australien sein Visum ablehnt und ihn ausweist. Statt mit einer Ausnahmegenehmigung für Ungeimpfte bei den Australian Open anzutreten, soll die Nummer eins der Weltrangliste noch am Donnerstag (06.01.2022) Ortszeit ausgeflogen werden.

Trotz einer zuvor erteilten - und höchst umstrittenen - medizischen Ausnahmegenehmigung habe die australischen Grenzschutzbehörde die Einreise untersagt, berichtete die australische Nachrichtenagentur AAP. Djokovic habe keine geeigneten Beweise zur Erfüllung der Einreisebestimmungen vorgelegt, daher sei „das Visum anschließend storniert“ worden, hieß es in der Erklärung der Grenzschutzbehörde.

Australian Open: Djokovic mit Komplikationen bei Einreise - Visum offenbar ungültig

Update vom 5. Januar, 16.18 Uhr: Am Dienstag teilte Tennis-Star Novak Djokovic mit, dank einer „Ausnahmegenehmigung“ doch an den Australien Open teilnehmen zu können. Der offenbar ungeimpfte Serbe sieht sich nun jedoch Problemen bei der Einreise in Melbourne konfrontiert. Kurz nach seiner Ankunft am Flughafen der Metropole wurde festgestellt, dass das vorgelegte Visum des 34-Jährigen nicht gültig sei. Das berichteten australische Medien am Mittwoch.

Australian Open: Sportministerin zeigt klare Kante - muss Djokovic nun abreisen?

Die in der Folge kontaktierten Behörden des Bundesstaats Victoria im Südwesten des Landes sperrten sich dagegen, der Nummer eins der Weltrangliste bei der Beschaffung des Visums zu unterstützen. Berichten zufolge sei die Einreise mit den von Djokovic vorgelegten Dokumenten nicht möglich. Passend dazu schrieb die Sportministerin des Bundesstaats, Jaala Pulford auf Twitter: „Wir waren in zwei Punkten immer klar: Visa-Genehmigungen sind eine Sache der Nationalregierung, medizinische Ausnahmen sind ein Fall für Ärzte“.

Dies ist nicht die einzige kritische Stimme aus der Politik. Auch der australische Premierminister Scott Morrison forderte ausreichende Belege zur Rechtfertigung einer medizinischen Ausnahmegenehmigung des neunmaligen Australian-Open-Siegers. Sollte der „Djoker“ diese nicht einreichen, werde er „im ersten Flieger nach Hause“ sitzen, warnte Morrison, der noch einmal betonte, dass „absolut keine Sonderregeln“ für den Athleten gelten.

Australian Open: Mutmaßlich ungeimpfter Novak Djokovic unter Druck

Melbourne - Wochenlang wurde über die Teilnahme von Novak Djokovic bei den Australian Open 2022 spekuliert, am Dienstag (04.01.2022) teilte der Tennis-Superstar die freudige Nachricht mit seinen Fans. „Ich habe eine fantastische Zeit mit meinen Liebsten während der Pause verbracht und mache mich heute auf den Weg nach Down Unter mit einer Ausnahmegenehmigung“, schrieb er auf Instagram. Sportlich ist das auf jeden Fall eine große Bereicherung, aber das Problem ist: Schon seit einiger Zeit wird spekuliert, dass der „Djoker“ keine Schutzimpfung gegen Corona erhalten hat und deshalb eigentlich nicht an den Australian Open teilnehmen dürfte.

Novak Djokovic wird Australien wohl verlassen müssen.
Novak Djokovic wird Australien verlassen müssen. © Marijan Murat/dpa

Die Ausnahmegenehmigung von Novak Djokovic sorgt deshalb für Wirbel. Die Vorschriften der Australian Open sehen vor, dass nur Spieler:innen, die gegen das Coronavirus geimpft sind oder unter eine medizinische Ausnahme fallen, bei dem Turnier in Australien antreten dürfen. Deshalb soll Djokovic jetzt die Hintergründe für seine medizinische Ausnahmegenehmigung offenlegen. „Es wäre sehr hilfreich, wenn Novak erklären würde, auf welcher Grundlage er die Ausnahmegenehmigung beantragt und erhalten hat“, wird Turnierdirektor Craig Tiley im Focus zitiert.

Australian Open: Novak Djokovics Impfstatus unbekannt

Novak Djokovic hatte seinen Impfstatus schon vor einiger Zeit zur Privatsache erklärt und offen gelassen, ob er die Schutzimpfung erhalten hat. Die Ausnahmegenehmigung für die Australian Open legt nun jedoch nah, dass er nicht gegen das Virus geimpft ist. Der genaue Grund dafür ist bisher unbekannt. Die Veranstalter versuchten jedoch, die Ausnahmegenehmigung zu verteidigen. Der 20-malige Grand-Slam-Sieger habe „eine medizinische Ausnahmegenehmigung beantragt, die nach einem strengen Prüfverfahren unter Beteiligung zweier unabhängiger medizinischer Expertengremien erteilt wurde“.

Turnierdirektor Craig Tiley verwies dabei auf „faire und unabhängige Protokolle“. Die Ausnahmegenehmigung des Superstars Novak Djokovic für die Australian Open wurde nicht schlüssig begründet, die Organisatoren wehrten sich dennoch gegen den Vorwurf, dem „Djoker“ Sonderrechte einzuräumen.

Australische Politik will vor Australian Open Antworten von Novak Djokovic

Die australische Politik will das so nicht auf sich beruhen lassen. Australiens Premierminister Scott Morrison sagte laut Guardian: „Sollte er ungeimpft sein, muss er uns akzeptable medizinische Gründe dafür vorlegen. Wenn diese unzureichend sind, wird er nicht anders als jeder andere behandelt und nimmt den nächsten Flieger nach Hause. Es sollte keine Sonderregelungen für Novak Djokovic geben.“

Die australische Innenministerin Karen Andrews ergänzte, dass die Entscheidung, ob ein ungeimpfter Spieler am Turnier teilnehmen dürfe, zwar bei der lokalen Regierung liege, die übergeordnete Regierung allerdings über die Einreise an der Grenze entscheide. Damit könnte es vor den Australian Open noch einmal eng für Novak Djokovic werden.

Kritik an der Ausnahmegenehmigung für Novak Djokovic kommt auch vonseiten seiner Kollegen. Für den britischen Tennisprofi Jamie Murray ist klar, dass Djokovic auch dank seiner neun Siege in Melbourne durchaus Sonderrechte erhalten haben könnte.

Ausnahmegenehmigung für Australian Open: Kritik von Novak Djokovics Kollegen

„Ich denke, wenn ich nicht geimpft wäre, würde ich keine Ausnahmegenehmigung erhalten. Aber gut für ihn, dass er es hinbekommen hat, nach Australien zu reisen und teilnehmen zu dürfen“, sagte er beim ATP Cup in Sydney. Auch der australische Tennisprofi Alex de Minaur konnte sich eine kleine Kritik an der Sondergenehmigung für Novak Djokovic nicht verkneifen: „Ich finde es einfach sehr interessant. Das ist alles, was ich dazu sage.“

Turnierdirektor Craig Tiley verteidigte die Integrität des Ausnahmeverfahrens indes. Von den rund 3000 Personen, die zur Entourage der Australian Open gehören, hätten 26 Personen eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien beantragt, nur wenigen Anträgen sei stattgegeben worden. „Jeder Person, die die Vorgaben erfüllt hat, wurde die Einreise genehmigt. Es gab keine Sonderbehandlung für Novak“, sagte er laut Focus. (msb)

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