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„Amputieren oder sterben“: Neues Drama um Eistanz-Olympiasieger Roman Kostomarow

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Von: Mark Stoffers

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Die Hiobsbotschaften um das Schicksal des russischen Eiskunstlauf-Stars reißen nicht ab. Nach kurzer Hoffnung droht die nächste Operation bei Kostomarow.

Moskau – Nach guten Nachrichten und ein bisschen Hoffnung geht das Drama um Roman Kostomarow weiter. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge müssen die Ärzte des ehemaligen Eistanz-Olympiasiegers wohl eine erneute Amputation bei dem 45-Jährigen vornehmen.

Angaben des russischen Portals woman.ru zufolge droht Kostomarow nach Amputationen an den Füßen nun auch die komplette linke Hand zu verlieren. Zuvor hatte ein medizinischer Eingriff dazugeführt, dass Kostomarow bereits mehrere Finger der Hand amputiert wurden.

Neues Drama um Roman Kostomarow: Nekrose in der linken Hand – Amputation bei Eistanz-Olympiasieger

Eigentlich hatte sich der Gesundheitszustand des ehemaligen Olympiasiegers von Turin Grund zur Hoffnung gegeben, da Kostomarow aus dem Koma erwacht, scheinbar auf Therapien ansprach und sogar in der Lage war, mit seiner Frau zu kommunizieren. Doch die neuerliche Entwicklung schreibt ein weiteres Kapitel im Drama um den bekannten Eiskunstläufer.

Grund für die wohl anstehende Operation ist eine deutliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes der linken Hand. Eine neuerliche Diagnose habe eine Nekrose festgestellt. Auslöser ist wohl eine Sepsis. Durch die Blutvergiftung findet im Körper eine Abwehrreaktion statt, die zu einer Schädigung der Organe führen kann.

Was ist eine Sepsis?

Eine Sepsis oder auch Blutvergiftung beziehungsweise Blutstrominfektion kann als lebensbedrohliche Komplikation bei verschiedensten Infektionskrankheiten entstehen. Dabei kommt zu einer Fehlregulierung der körpereigenen Abwehrreaktion auf eine Infektion. Das Resultat kann eine Schädigung der Organe zur Folge haben.

Was sind die Symptome einer Sepsis?

Patienten mit einer Blutvergiftung weisen im Allgemeinen folgende Symptome auf:

Fieber (Körpertemperatur über 38 °C), oftmals in Verbindung mit Schüttelfrost, vor allem im frühen Stadium. In manchen

Fällen haben die Patienten jedoch kein Fieber, sondern können auch eine Körpertemperatur unter 36 °C aufweisen

(„Hypothermie“), vor allem wenn sie sehr alt oder sehr jung sind.

Atemnot („Hyperventilation“ oder beschleunigte Atmung), die zu Kurzatmigkeit führt

Erhitzte Haut, manchmal verbunden mit Hautausschlag

Beschleunigter Herzschlag („Tachykardie“)

Schwere Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes

(Quelle: Uni-Klinikum Jena)

„Amputieren oder Sterben“: Nach Blutvergiftung bei Kostomarow bleiben nur wenige Optionen

Das Drama um Kostomarow begann mit einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung, die zu Amputationen an der linken und den Beinen des Eiskunstlauf-Stars führte. Dennoch kam es zu Hirnblutungen und sogar zwei Schlaganfällen bei dem 46-Jährigen. Daraufhin wurde der ehemalige Olympiasieger im Eistanz in ein künstliches Koma versetzt, aus dem er aufgewacht war und er sich scheinbar auf dem Weg der Besserung befand.

Tatiana Navka und Roman Kostomarov (Russland) - Hebefigur Eistanz Winter Olympische Winterspiele 2002
Der berühmte Eiskunstläufer Roman Kostomarow kämpft weiter um sein Leben. Eine erneute Amputation müssen die Ärzte des Russen wohl an der linken Hand vornehmen. © imago

Die neue Diagnose gleicht einem Schock. Denn in der Situation, in der sich Kostomarow befindet, bleiben nur wenige Optionen: „Amputieren oder Sterben“, gibt Dr. Christoph Specht bei RTL seine Einschätzung ab. Die Hand muss wohl ab dem Handknöchel entfernt werden.

Nach Sepsis bei Roman Kostamarow: Eiskunstläufer hatte sogar Glück gehabt

Weiter erläuterte der Allgmeinarzt und Medizinjournalist rtl.de, dass durch die Immunreaktion des Körpers sonst die Gefäße verklumpen könnten. Die Ursache der Blutvergiftung könnten Fehler bei den vorangegangenen Amputationen sein. Der Mediziner vermutet, dass zu wenig amputiert wurde oder sich die Situation in den gut durchbluteten Bereichen verschlechtert haben könnte.

Seiner Ansicht nach habe Kostomarow Glück gehabt. Wäre die Vergiftung einige Stunden später diagnostiziert worden, wäre der Olympiasieger wahrscheinlich gestorben. Das Hoffen und Bangen geht nun aber in die nächste Runde. In Russland bewegt das Schicksal des ehemaligen Olympiasiegers weiter die Menschen. „Eine furchtbare Tragödie“, sagte ein Mann, der auf der Straße auf das Drama des berühmten Eiskunstläufers, der um sein Leben kämpft, angesprochen würde. „Ich wünsche ihm Ausdauer und die Familie, seine braucht natürlich viel Kraft.“ (mst)

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