Skyliners verlieren mal wieder die Nerven

Frankfurter Basketballer unterliegen Ulm 58:61, weil sie offensiv zu ungefährlich sind
Alles Reklamieren von Will Cherry half nichts. Der souveräne Schiedsrichter Robert Lottermoser hatte zurecht kein Foul am Spielmacher der Frankfurt Skyliners gepfiffen, der mit allem, was er hatte, in die Ulmer Spielhälfte gerannt war, um noch irgendwie den Ausgleich zu erzielen. Stattdessen verzettelte er sich, stolperte und verlor den Ball. Wie so oft in dieser Saison hat der hessische Basketball-Bundesligist trotz langer Führung, ein Spiel, was sie hätten gewinnen müssen, aus der Hand gegeben. 58:61 lautete das Endergebnis am Freitagabend vor 2885 Fans in der Ballsporthalle.
Trotz sehr guter Verteidigung gegen eines der stärksten Offensivteams der Liga, war es einmal mehr das statische, langsame Angriffsspiel, was den Hessen das Genick brach. „Der Schlüssel für uns muss sein, eine bessere Offensive zu spielen“, stellte auch der neue Cheftrainer Luca Dalmonte fest, der am Mittwoch sein erstes Training geleitet hat. „Wir müssen aggressiver attackieren und schneller in einen Flow kommen“, sagte Dalmonte. Zu viele Würfe kämen erst mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr.
Bis 3:41 Minuten vor Schluss hatten die Skyliners noch mit 55:50 geführt. Jede schlechte Angriffssequenz führte bei den Frankfurter Korbjägern dazu, dass sie auch in der Defensive einen Tick nachließen. Das nutzten die Ulmer Leistungsträger Semaj Christon, Jaron Blossomgame und Sindarius Thornwell eiskalt aus. Will Cherry, mit 14 Punkten bester Schütze, brachte die Skyliners nochmal auf 58:59 ran. Doch in den entscheidenden Momenten verloren die Skyliners mal wieder die Nerven, trafen schlechte Entscheidungen.
Sie schaffen es nicht mehr, zum Korb zu ziehen und Freiwürfe zu erzwingen, was in der ersten Hälfte ganz gut funktioniert hatte. Hinzu kam, dass sie über das ganze Spiel vier Korbleger verlegten und sich bei zwei freien Dunks verstopften.
In Heidelberg muss Sieg her
Der kleine Hoffnungsschimmer auf den Klassenverbleib, der nach dem Erfolg in Braunschweig aufgeflackert ist, ist so wieder erloschen. Mit nur sechs Siegen sind die Skyliners weiter Tabellen-17. und haben vier Punkte Rückstand auf Würzburg und schon sechs auf vier weitere Konkurrenten. Unter anderem Heidelberg, auf die die Skyliners am Dienstag (19 Uhr) treffen. Sie sind dort zum Siegen verdammt, um irgendwie dranzubleiben.
Auf die Frage, ob er an sein Team glaubt, diese Herkulesaufgabe zu schaffen, antwortete Dalmonte: „Man muss mich killen, dass ich es nicht tue.“ Er werde alles tun, um das Team zu motivieren und in den wenigen Tagen gut vorzubereiten. Ob es wirklich gelingt, diese schwache Offensive auf Vordermann zu bringen? Am Dienstag sind alle schlauer.