Skyliners stellen sich zu dumm an

Frankfurter Basketballer verlieren die enorm wichtige Partie gegen Heidelberg mit 82:94.
Die Heidelberger Fans skandierten: „Wir wollen die Mannschaft sehen“. Da waren schon fast alle Anhängerinnen und Anhänger der Frankfurt Skyliners aus der Ballsporthalle verschwunden. Schon während des Spiels hatten die rund 200 Gäste ein stimmliches Übergewicht bei 1800 Fans in der Halle, nach dem 94:82-Erfolg ihres Teams am Mittwochabend war das erst recht so. Der Jubel fiel besonders überschwänglich aus, weil die Partie eine enorme Bedeutung im Kampf um den Klassenerhalt in der Basketball-Bundesliga (BBL) hatte.
Entsprechend betrübt waren die Minen aufseiten der Hessen. Denn die Skyliners haben einen richtigen Big-Point im Abstiegskampf liegen lassen. Mit einem Sieg und einem Unterschied von vier Zählern wären sie nach der 90:93-Niederlage im Hinspiel an den Heidelbergern in der Tabelle vorbeigezogen. Stattdessen liegen sie nun mit vier Punkten hinter Heidelberg und haben den direkten Vergleich verloren. Der könnte in dieser Saison noch entscheidend werden. Die Skyliners sind nun 17. hinter den punktgleichen Braunschweigern. Auch gegen die Niedersachsen liegen sie im direkten Vergleich hinten.
„Wir haben so dumm gespielt, wie noch nie in dieser Saison“, stellte Cheftrainer Geert Hammink fest. Er wollte nicht ins Detail gehen. Am offensichtlichsten waren die insgesamt 13 Ballverluste, zwar nicht außerordentliche viele, aber dafür mündete fast jeder davon in Punkte für die Heidelberger.
Das nächste Problem der Skyliners ist ihre Verteidigung. Gegen Crailsheim kassierten sie 88 Punkte, gegen Chemnitz 89, beim Sieg gegen Hamburg 93 und jetzt schon wieder 94. Und wenn die Skyliners nicht überragend treffen, was sie zuletzt eben nur gegen Hamburg getan haben, verlieren sie ihre Spiele.
Hinzu kommt, dass Marcus Lewis seit seiner Muskelverletzung einfach nicht mehr in den Rhythmus kommt. Gestern foulte er sich raus und machte keinen Punkt. „Er kommt wieder“, sagte Hammink nur. Vielleicht bekommt er am Sonntag (15 Uhr) in Ludwigsburg eine Denkpause. Hammink hat mit Einaras Tubutis noch einen siebten Ausländer in der Hinterhand.
Es war zu Beginn ein ausgeglichenes Spiel, mit Läufen auf der einen und auf der anderen Seite. Die Skyliners ließen den Ball eigentlich gut laufen, verpassten es aber, ihre offenen Würfe zu treffen. Gleichzeitig führten die Ballverluste zu leichten Körben der Gäste, die mit einer 43:38-Führung in die Pause gingen. Auch das dritte Viertel war ausgeglichen, doch immer wenn die Skyliners herankamen, gaben sie den Ball aus der Hand oder wurden von den Pfiffen der Unparteiischen gestoppt. Die Skyliners bekamen am Ende sieben Fouls mehr gepfiffen als Heidelberg. Pikant: Hauptschiedsrichterin Anne Panther lebt und arbeitet in Heidelberg und hat sogar beim Klub gespielt. Auch der zweite Schiedsrichter Enrico Streit wohnt in Heidelberg. Warum setzt die BBL für so ein wichtiges Spiel zwei Unparteiische aus der Stadt eines Teams an? Das wäre in der Fußball-Bundesliga undenkbar.
In der Schlussphase erhöhte sich auch die Fehlerquote der Skyliners, während die Heidelberger eiskalt blieben und ihre Fans feiern ließen.