Skyliners mit furioser Aufholjagd

Die Frankfurt Skyliners drehen einen 17-Punkte-Rückstand gegen Hamburg und gewinnen noch 97:93. Joshua Obiesie wird mit 21 Punkten Topscorer.
Es gibt Spiele, die schreiben gleich mehrere Geschichten. Der 97:93-Erfolg der Frankfurt Skyliners am Sonntag vor 4520 Fans in der Ballsporthalle gegen die Hamburg Towers war so eines. Der hessische Basketball-Bundesligist hat diese Partie trotz eines zeitweise 17-Punkte-Rückstandes und einer sehr schlechten ersten Halbzeit (40:54) noch drehen können. „Unsere Einstellung in der ersten Halbzeit war einfach nicht vorhanden“, sagte Cheftrainer Geert Hammink. In der zweiten Halbzeit sei dann sein Team aggressiver geworden, zwang die Gäste alleine im dritten Viertel zu acht Ballverlusten. Hinzu kam eine starke Wurfquote mit 14 getroffenen Dreiern.
Obiesie gut und cool
Hamminks hatte Point Guard J. J. Frazier überraschend wieder in den Kader geholt. Dafür musste Flügelspieler Einaras Tubutis als siebter Ausländer in Trainingsklamotten auf der Bank Platz nehmen. Weil Frazier nicht so performt hat, wie sich die Skyliners das erhofft hatten, wurde vor kurzem Isaiah Washington nachverpflichtet. Am Sonntag war es jedoch Frazier, der mehr Akzente setzen konnte. In der Schlussphase schloss er zwei Mal erfolgreich am Korb ab. Etwas, was er über die gesamte Saison nur ganz, ganz selten gezeigt hat. Frazier kam auf zwölf Punkte.
Zwei Punkte mehr erzielte gar Urgestein Quantez Robertson. Der 38-Jährige startete gegen Hamburg auf der Centerposition, eine Position, die der 1,88-Meter-Mann zuletzt wegen des Personalmangels ausschließlich spielte. Gestern gelang Robertson ein weiterer Meilenstein in seiner Karriere. Er überholte Pascal Roller (4312 Punkte) als besten Scorer in der Frankfurter Klubgeschichte und liegt mit 4318 Punkten seit Erfassung der digitalen Daten 1998 in der ewigen Bestenliste auf Rang elf. Auf Rang eins der besten Schützen war Spielmacher Joshua Obiesie (21 Punkte). Sein Dreier zum 93:85 genau 51 Sekunden vor Schluss sowie zwei gewonnene Rebounds und seine Coolness bei den letzten vier Freiwürfen zeigten seine Qualitäten.
Am Mittwoch geht es für die Skyliners, die weiter auf Rang 16 liegen, gegen Heidelberg (19 Uhr). „Da wollen wir Revanche“, sagte Obiesie nach der 90:93-Niederlage am 3. Spieltag. Um den direkten Vergleich zu holen, müssen sie mit vier Zählern Unterschied gewinnen.