Sky-Kommentator trotzt Gesichtslähmung: Marcus Lindemanns Trick

Marcus Lindemann ist seit über einem Jahr mit einer Gesichtslähmung als Sky-Kommentator im Einsatz. Jetzt verrät er seinen Trick, der ihm die Arbeit erleichtert.
Hamburg/München – Seit über zwei Jahrzehnten arbeitet Marcus Lindemann als Kommentator und Field-Reporter beim Pay-TV-Sender Sky. Doch seit über einem Jahr muss er seinen Job unter erschwerten Bedingungen ausüben. Eine Operation, die eigentlich Besserung versprechen sollte, führte zu einer halbseitigen Gesichtslähmung. Im Interview mit t-online.de reflektierte Lindemann nun seine Erfahrungen und verriet einen Trick, der ihm die Arbeit erleichtert.
Marcus Lindemann |
56 Jahre |
Seit 1999 festangestellter Kommentator bei Sky (Premiere) |
OP bei Sky-Kommentator Marcus Lindemann führt zu halbseitiger Gesichtslähmung
Bereits 2016 erhielt Lindemann die Diagnose eines gutartigen Tumors an seinem Gesichtsknochen – dem Felsenbein –, der jedoch lange Zeit keinen Handlungsbedarf erforderte. Erst als Lindemann im Jahr 2021 „ein Zucken im Gesicht feststellte“, entschied er sich für eine Operation, bei der ein Knochenstück entfernt werden sollte, um dem Tumor Platz zu machen und eine Beeinträchtigung des Fazialisnervs zu verhindern. Doch stattdessen wurde der Nerv bei dem Eingriff beschädigt: „Ich habe unmittelbar festgestellt, dass mir das Sprechen große Schwierigkeiten bereitet. Dazu hatte ich Probleme, mein Auge auf der rechten Seite komplett zu schließen.“
Sky-Kommentator Marcus Lindemann will sich erneut einer OP unterziehen
Trotz der Vorhersage von Ärzten und Therapeuten, dass sich der Zustand nach einer gewissen Zeit der Rehabilitation verbessern würde, blieben Lindemanns Beschwerden bestehen. Nun hat er sich zu einer erneuten Operation entschlossen, bei der der Tumor, der sich um den Nerv gewickelt hatte, entfernt werden soll. Bei der ersten Operation hatte Lindemann bewusst auf eine Entfernung des Tumors verzichtet, um eine Gesichtslähmung zu vermeiden.
Lindemanns Trick: Tape und Handstütze
Trotz der Schwierigkeiten, die ihm die Gesichtslähmung bereitet, arbeitet Lindemann seit Januar 2022 wieder als Kommentator für Bundesliga- und DFB-Pokalspiele. Doch wie schafft er es, mit einer halbseitigen Gesichtslähmung zu kommentieren? Lindemann setzt auf einen Trick, der aus Tape und einer Handstütze besteht. Er tapet die betroffene Gesichtshälfte, um ihr eine gewisse Stabilität zu verleihen, und stützt die Muskulatur beim Sprechen mit seiner Hand, um die Artikulation zu verbessern. „Die Hand ist quasi der Ersatz für die Muskulatur“, erklärt der erfahrene Kommentator seinen einfachen, aber wirksamen Trick.

Trotz der Herausforderungen, die ihm seine Gesichtslähmung bereitet, betrachtet Lindemann seine Arbeit als „Privileg“ und hofft auf Besserung durch die erneute Operation. (sch)
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von Redakteur Johannes Nuß sorgfältig überprüft.