Sechste Pleite in Serie der Skyliners

Frankfurt Skyliners verlieren nach Pausenführung in Ulm 79:94 und bleiben in akuter Abstiegsgefahr.
Marco Völler ahnte, dass es noch richtig ungemütlich werden würde. „Wir hatte in dieser Saison viele positive Momente. Die Schwierigkeit, die wir haben ist es, das über 40 Minuten aufrecht zu erhalten“, analysierte der Manager Sport der Frankfurt Skyliners in der Pause am Mikrofon von Magentasport. Da stand es überraschenderweise 53:46 für den hessischen Basketball-Bundesligisten in Ulm. 20 Minuten später lautete das Endergebnis 79:94 aus Frankfurter Sicht. Die fehlende Konstanz und die regelmäßigen Einbrüche sind die einzige Konstante in dieser ernüchternden Saison. „Die erste Halbzeit war sehr gut und auch der erste Teil der zweiten Hälfte war nicht schlecht, aber dann haben wir fünf Minuten lang gegen eine gute Mannschaft keine Lösungen mehr gefunden“, befand Cheftrainer Geert Hammink.
Die Skyliners, die sich nur dank einer 700 000 Euro teuren Wildcard in der BBL gehalten haben, sind drauf und dran, erneut abzusteigen. Die Pleite in Ulm war die sechste in Folge, die achte in neun Partien. Mit nur fünf Siegen aus 23 Partien liegen die Hessen auf Platz 17. Bei noch elf ausstehenden Partien ist zwar noch nichts verloren. Doch bei den Skyliners ist einfach keine Besserung in elementaren Bereichen des Spiels erkennbar. In den vergangenen neun Partien kassierten sie immer mindestens 87 Punkte. Nur gegen Hamburg schafften sie es, mehr Punkte (97) als der Gegner (93) zu erzielen. Das liegt nicht nur an schlechten fünf Minuten.
Noch eine Lizenz übrig
In der ersten Halbzeit lief der Ball noch gut durch die eigenen Reihen. Aber als die Ulmer etwas die Zügel anzogen, fiel das Offensivspiel der Skyliners wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Die Aufbauspieler - sowohl J. J. Frazier als auch der nachverpflichtete Isaiah Washington - sind keine Point Guards, die ein Spiel an sich reißen und Druck standhalten können. Geschweige denn ihre Mitspieler besser zu machen.
Washington erzielte in nur 15 Minuten sieben Punkte. Frazier war zusammen mit EInaras Tubutis Topscorer mit 14 Zählern. Der nachverpflichtete Marcus Lewis stand, genauso wie Center Matt Haarms, nicht im Kader, weil die Skyliners nur sechs Ausländer pro Spiel im Aufgebot haben dürfen.
Dabei haben sie immer wieder betont, dass die Nachverpflichtungen, die lange auf sich warten haben lassen, „deutliche Qualitätsschübe“ (Geschäftsführer Yannick Binas) bringen sollen. Einzig Center Derek Cooke Jr. (elf Punkte, zehn Rebounds) hat in zwei Spielen eine ordentliche Figur gemacht, seinen Ulmer Gegenspieler Bruno Cabcolo (28 Punkte) konnte er aber auch nicht stoppen.
Die Hessen haben noch eine Lizenz übrig. Ob sie noch den Unterschiedsspieler für den Endspurt der Saison bekommen, bleibt abzuwarten, zumal sie den die ganze Spielzeit nicht gefunden haben. Und ob das wirklich helfen würde, ist eine ganz andere Frage. Neben den abgeschlagenen Bayreuthern (bsiher nur drei Saisonsiege) sind die Frankfurter Basketballer der heißeste Abstiegskandidat. Das wird wohl auch Marco Völler ahnen.