Mühsam die Pflicht erfüllt

Der FSV tut sich beim 2:1-Heimsieg gegen die SG Großaspach schwerer als gedacht.
Schnellen Schrittes nahm Daniel Endres die Stufen hinab in den Haupttribünenbauch. Ein Blick zu den Reportern, dann stieß er drei Worte aus, voller Inbrunst und Überzeugung: „Der FSV lebt!“ Ja, dem ist so, schon seit 122 Jahren. Und der Torwart hat dazu beigetragen, dass die Frankfurter nach dem 14. Spieltag der Fußball-Regionalliga Südwest weiter auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, dafür war ein Sieg über die SG Großaspach vonnöten.
Hoch verdient war das 2:1 (2:1) über die Württemberger. Doch, das merkte Innenverteidiger und Torschütze Lukas Gottwalt an: „Es war auch ein hartes Stück Arbeit. Solche Spiele musst du gewinnen. Ich hoffe, dass irgendwann der Knoten platzt.“ Trotz des vierten Erfolgs ist dies gegen die Aspacher nicht geschehen. Dafür agierte der schwäbische Ex-Drittligist einfach zu hausbacken, in dieser Verfassung ist er ein Kandidat für die Oberliga im nächsten Jahr. Und der FSV machte einfach zu viele Fehler im Aufbau- und Offensivspiel, selbst Pässe über wenige Meter misslangen nicht selten.
„Dass wir uns im letzten Drittel steigern können, haben wir gesehen“, sagte Trainer Thomas Brendel dazu. Anstatt den dritten Treffer nachzulegen und somit dieses unspektakuläre Kapitel frühzeitig zu beenden, gerieten die Bornheimer in der Schlussphase unter Druck. Die Defensive stand indes ziemlich sicher, eine reelle Ausgleichschance hatten die Gäste nicht. Von einem „Spätzle Express“, dies war auf der großen Schwenkfahne der SG-Fans zu lesen, war in der zweiten Halbzeit nichts zu sehen.
Zittern amEnde
Recht munter verlief dafür die erste. Nach Balleroberung von Andu Kelati hatte Jake Hirst nur noch Torwart Maximilian Reule vor sich, doch Frankfurts Stoßstürmer schlenzte den Ball am Tor vorbei (5.). Dann hatten die Aspacher ihre beste Phase, David Hummel traf aber nur den Pfosten (16.) und köpfte nur eine Minute später völlig freistehend über die Latte.
Der FSV brauchte eine Weile, um wieder Fahrt aufzunehmen. Während eine Kontersituation noch fahrlässig vergeben wurde (27.), köpfte Hirst ein , doch er befand sich im Abseits (30.). In der letzten Viertelstunde vor der Pause entpuppte sich Kelati zum entscheidenden Ideengeber, Initiator von Chancen. Arif Güclü zielte am langen Eck vorbei (35.), dann markierte Kelati selbst – wieder über die Zwischenstation Ivan Franjic – das Führungstor (40.). Beinahe hätte Frankfurts erfolgreichster Offensivakteur nachgelegt, immerhin war im zweiten Anlauf Gottwalt zur Stelle und wuchtete ein (42.). Die Freude darüber währte nur zwei Minuten, Lukas Müller köpfte eine Freistoßflanke präzise ins Tor (44.).
Nach der Pause hatte Außenverteidiger Manuel Reutter die beste Gelegenheit, auf 3:1 zu erhöhen, er scheiterte aus kurzer Distanz an Reule (51.). Auch Ahmed Azaouagh konnte den Keeper nicht überwinden (52.). Als dann das höchst mäßige Kräftemessen ein Ende fand, war FSV-Präsident Michael Görner „überglücklich“. Über die drei Punkte, nicht aber über die Art und Weise, wie sie zustande kamen. „Die Mannschaft ist nervös, sie spielt ohne Selbstvertrauen.“
Dass der für eine Partie von Brendel aussortierte Denis Mangafic wieder auf dem Feld stand, machte sich indes positiv bemerkbar. Mit seiner Umtriebigkeit und Ballsicherheit, mit seinen öffnenden Zuspielen avancierte der Routinier zum wichtigsten FSV-Akteur und will dies auch morgen (19 Uhr) im Auswärtsspiel bei der Zweiten Mannschaft des Bundesligisten VfB Stuttgart unter Beweis stellen.
„Ich bin frohen Mutes“, sagte 2:0-Schütze Gottwalt zu dieser Aufgabe bei den hochgehandelten Schwaben mit den ehemaligen FSV-Defensivspezialisten Dominik Nothnagel und Luca Bazzoli, die wie die Schwarz-Blauen die Erwartungen noch nicht erfüllen konnten. Vielleicht platzt dann ja schon der „Bernemer Knoten“.