WM 2022: Kult-Kneipe von Ex-Weltmeister beteiligt sich an Katar-Boykott
Die Kneipe eines ehemaligen deutschen Weltmeisters will mit der WM 2022 keinen Profit machen und beteiligt sich am Katar-Boykott.
Dortmund - In wenigen Tagen beginnt die Fußball-WM 2022 in Katar mit dem Eröffnungsspiel der Gastgeber gegen Ecuador. Die deutsche Nationalmannschaft steigt am Mittwoch (23. November) ins Turnier ein. Gegen Japan soll der Grundstein für das Erreichen des Achtelfinales gelegt werden, doch ein Sieg wird kein Selbstläufer, denn die Japaner gelten als schwer zu bespielende Mannschaft.
WM 2022: Wenig Vorfreude in Deutschland

Die Euphorie vor der Weltmeisterschaft in Katar hält sich in Deutschland in Grenzen. Fanartikel bleiben in den Regalen liegen und zahlreiche Menschen haben sich fest vorgenommen, keine Partie dieser WM zu schauen. Nie war die Vorfreude auf solch ein großes Turnier so gering wie dieses Mal. Das liegt an den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland, die heftig kritisiert werden, doch geändert hat sich offenbar nicht viel.
In Deutschland boykottieren zahlreiche Kneipen und Bars die WM in Katar. Sie wollen mit der Weltmeisterschaft keinen Profit machen und werden keines der insgesamt 64 Spiele zeigen. Selbst Sports-Bars folgen dem Boykott und wollen auch keinen Rückzieher machen, falls die deutsche Nationalmannschaft tatsächlich das Finale erreichen sollte.
WM 2022: Großkreutz-Kneipe beteiligt sich an Katar-Boykott
Am Katar-Boykott beteiligt sich die Kult-Kneipe „Mit Schmackes“ in Dortmund. Einer der Gesellschafter ist Kevin Großkreutz, ehemaliger Bundesligaspieler von Borussia Dortmund, Ex-Nationalspieler und Weltmeister von 2014 in Brasilien, dort allerdings ohne Einsatz. „Wir lieben Fußball und können von uns auch behaupten, dass wir Fußball leben“, hieß es in einer Instagram-Mitteilung unter der Überschrift „Keine WM-Übertragung“. Für den Schritt lägen allerdings die „Gründe auf der Hand - deshalb werden wir darauf verzichten, die Spiele der WM in Katar zu übertragen, auch wenn dies für uns Umsatzeinbußen zur Folge hat. Die zuletzt getätigten Aussagen haben uns in der Entscheidung bekräftigt.“
„In diesem Zusammenhang werden wir bei unserer alljährlichen Weihnachts-Gutscheinaktion der Menschenrechtsorganisation „Amnesty International“ etwas spenden“ heißt es weiter in dem Instagram-Post der Kult-Kneipe „Mit Schmackes“. In den zahlreichen Kommentaren loben die User die Entscheidung. „Jungs, ihr habt Eier, ich bin stolz auf Euch“ heißt es dort, oder „meinen größten Respekt. Ihr seid Menschen mit Rückgrat!“
Unterdessen muss der Der DFB auf viele Spieler verzichten, die eigentlich in Deutschland geboren wurden, aber für eine andere Nation spielen. Die Diskussionen um die WM 2022 in Katar gehen weiter. Nun hat sich Frankreichs Kapitän Hugo Lloris entschlossen, sich an einer UEFA-Aktion nicht zu beteiligen. (smr)