Nach „Viel-Geld“-Spruch von Hoeneß: Matthäus wehrt sich gegen Bayern-Patron
Die Abteilung Attacke von Uli Hoeneß trifft diesmal Lothar Matthäus. Der ehemalige Kapitän des FC Bayern und heutige Sky-Experte wehrt sich gegen die Vorwürfe.
München – „Der wird nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion“, hatte Uli Hoeneß einst über Lothar Matthäus geschimpft. Auch über zwanzig Jahre später gibt es noch Diskussionspunkte. FCB-Patron Hoeneß verteidigt seinen FC Bayern gegen die Kritik von Sky-Experte Matthäus, der wiederum wehrt sich und schießt zurück.
Lothar Matthäus |
Geboren: 21. März 1961 in Erlangen |
Pflichtspiele für den FC Bayern: 410 (100 Tore, 50 Assists) |
Stationen als Profi: Borussia Mönchengladbach, FC Bayern, Inter Mailand, MetroStars New York |
Länderspiele: 150 (23 Tore) |
Lothar Matthäus verwundert über Hoeneß-Kritik
„Das macht gar keinen Sinn (…) Verbundenheit ja, aber das erlaubt mir in meiner Position als Sky-Experte doch meine Eindrücke, die ich mitnehme, auch zu äußern“, meinte Lothar Matthäus bei Sky90. „Ich bin ganz sicher nicht unter die Gürtellinie gegangen, habe keinen Spieler beleidigt, gar nichts. Ich verstehe diese Sätze nicht.“ Er wisse nicht, was er über den FC Bayern Negatives gesagt habe, erklärte der deutsche Rekordnationalspieler.
Matthäus ist enttäuscht darüber, dass Hoeneß den Weg über die Öffentlichkeit ging. „Und wenn diese Sätze wieder über die Medien gespielt werden: Warum ruft er mich dann nicht selbst an? Das hat er ja schon ein paar Mal gemacht“, sagte der 61-Jährige. Möglicherweise habe Hoeneß von Problemen des FC Bayern ablenken wollen, vermutete Matthäus. „Vielleicht ist wieder etwas Persönliches bei Hoeneß passiert, das er loswerden musste, vielleicht ist er auch falsch informiert worden“, sagte Matthäus, der „nichts Persönliches gegen den FC Bayern“ habe.

Nach „Viel-Geld“-Spruch von Hoeneß: Matthäus wehrt sich gegen Bayern-Patron
Uli Hoeneß hatte dem früheren Bayern-Kapitän vorgeworfen, in seinen Analysen als Sky-TV-Experte „oft die Grenzen“ zu überschreiten, wenn er über seinen ehemaligen Arbeitgeber spreche. Der FCB-Ehrenpräsident hatte Matthäus zwar bescheinigt, ein „hervorragender Fußball-Fachmann und eine sehr wichtige Persönlichkeit beim FC Bayern in den letzten 20 Jahren“ zu sein. „Aber manchmal vergisst er für viel Geld, dass er mal für diesen Verein gespielt hat. Wenn ich manchmal seine Vorschläge höre – das verstehe ich nicht“, hatte der 71-Jährige kürzlich in einem Talk bei der Münchner Abendzeitung gesagt.
„Ich verstehe den Uli nicht. Ab und zu kommt Hoeneß, herzt mich und sagt ‚komm‘ doch mal zum Tegernsee raus‘, und dann kommt wieder sowas. Für mich ist das alles unverständlich“, wunderte sich Matthäus, der in seiner Experten-Rolle in den letzten Wochen viel Kritik am FC Bayern geübt hatte. So hatte Matthäus in seiner Knallhart-Analyse die Probleme des FC Bayern offengelegt und einen Bruch mit Trainer Julian Nagelsmann gewittert.
Lothar Matthäus sagt Uli Hoeneß ab und will keinen Job beim FC Bayern
Verletzen würden ihn die Aussagen nicht, meinte Matthäus. „Nee! Das kann mich nicht verletzen, weil ich den Grund nicht finde, warum Uli Hoeneß wieder eine Attacke gegen mich gefahren hat.“ Wenn jemand etwas über den FC Bayern sage, was nicht der Ansicht von Hoeneß entspreche, dann gehe es „gleich ins Persönliche“.
Seine Ambitionen, einmal in die Verantwortung beim Rekordmeister treten zu wollen, bezifferte er auf „nullkommanull“: „Das kann ich Uli hier und heute unterschreiben: Ich habe keine Ambitionen, beim FC Bayern irgendeinen Job anzunehmen.“ Stattdessen stellt Hoeneß Bastian Schweinsteiger einen Job beim FC Bayern in Aussicht. (ck)