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Darmstadt 98
Traumhaft ins Achtelfinale
- vonJakob Böllhoffschließen
Lilien siegen mit schönen Toren 3:0 in Dresden und erreichen erstmals seit fünf Jahren wieder die dritte Runde des DFB-Pokals / Dursun (2) und Schnellhardt treffen
Mehr als 70 000 sogenannte Geistertickets hatte Dynamo Dresden fürs Pokalspiel gegen Darmstadt 98 verkauft, eine Aktion, die durch 30 000 Luftballons auf den eigentlich leeren Rängen symbolisiert werden sollte. Doch zu starker Wind machte den Sachsen einen Strich durch die Rechnung. Die allermeisten Ballons mussten in den Katakomben bleiben, „um einen reibungslosen Spielablauf zu gewährleisten“, wie es hieß von Dynamo-Seite hieß.
Vielleicht aber hätte der eine oder andere irrlichternde Luftballon den Dresdner sogar geholfen. Aus eigener Kraft war der Drittliga-Tabellenführer nämlich nicht wirklich in der Lage, dem Darmstädter Zweitligisten seriös die Stirn zu bieten, und so gewannen die Lilien verdient mit 3:0 (1:0) und zogen ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.
Was auch an zwei außerordentlich schönen Toren lag. Fabian Schnellhardt erzielte das 1:0 für die Südhessen nach 24 Spielminuten, ein toller Schuss aus 17 Metern, herrlich schlug der Ball direkt unter der Latte des Dresdner Tores ein. Der starke Seungho Paik erhöhte nach einer Stunde auf 2:0, nachdem Serdar Dursun ihn per Hackentrick freigespielt hatte. Und gerade, als Dynamo, angeführt vom Ex-Darmstädter Yannick Stark als Kapitän, begann, mit dem Anschlusstreffers zu kokettieren, sorgte Dursun für die Entscheidung mit dem Treffer zum 3:0 (72.). Für Dresdner Knalleffekte sorgten lediglich Dynamo-Fans außerhalb des Rudolf-Harbig-Stadions, die es Anfang der zweiten Hälfte ordentlich krachen ließen – mit grimmigen Böllern, nicht mit netten Luftballons.
Für die Mannschaft von Trainer Markus Anfang hält damit der Aufwärtstrend an, der sich zuletzt schon in der Liga abgezeichnet hatte. Erstmals seit fünf Jahren steht der SVD wieder im Pokal-Achtelfinale, und auch über die vom DFB garantierte Prämie von 700 000 Euro wird sich am Böllenfalltor in Corona-Zeiten niemand beklagen.