Neuer Anlauf für Super League – Fans weiter skeptisch
Ein neues Konzept für die Super League wurde vorgestellt und enthält einige Änderungen im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen.
Frankfurt – Im April 2021 sorgten die Pläne einiger großer europäischer Topklubs, darunter der FC Bayern München und Borussia Dortmund, zur Gründung der Super League für großes Aufsehen und stieß vor allem bei den Fans auf wenige Gegenliebe. Viele Vereine zogen sich nach lautstarken Protesten von dem Vorhaben zurück. Mittlerweile stehen nur noch die spanischen Großklubs Real Madrid und der FC Barcelona, an dessen Toptalent Ansu Fati übrigens offenbar der FCB interessiert ist, sowie Juventus Turin aus Italien hinter diesen Plänen.
Nun hat die Sportmarketingagentur A22, die das Vorhaben weiter vorantriebt, ein neues Konzept für die Super League entwickelt und veröffentlicht. Demnach geht es um ein Spielsystem mit mehreren Spielklassen und 60 – 80 Teams. Dieses Konzept ist ein „vorläufiges Ergebnis des ausführlichen Dialogs mit Fußball-Interessenvertretern“, wie es heißt. Etwa 50 europäische Vereine und weitere unterschiedliche Fußballfunktionäre wurden dazu befragt.
Konzept der Super League mit zehn Grundsätzen
Die teilnehmenden Klubs der Super League sollen demnach mindestens 14 europäische Partien spielen, während die Einnahmen über alle Teilnehmer verteilt werden sollen. In der Mitteilung der Agentur heißt es weiter, dass die Teilnahme „auf Grundlage der im Lauf der Saison erbrachten sportlichen Leistung“ erfolge und es somit keine dauerhaften Mitglieder gebe.

Das neue Konzept sieht also nicht mehr vor die nationalen Ligen zu ersetzen, sondern soll als zusätzlicher europäischer Wettbewerb fungieren. Außerdem werden zehn Grundsätze der Super League wie zum Beispiel Regeln für finanzielle Nachhaltigkeit, ein besseres Fanerlebnis oder die finanzielle Förderung des Frauenfußballs genannt. Darüber hinaus sollen etwa 400 Millionen Euro im Jahr an Klubs, die nicht teilnehmen, sowie soziale Zwecke fließen.
Fans weiter skeptisch gegenüber der Super League
Dennoch bleiben jede Menge Fragen zur genauen Umsetzung dieses neuen Konzepts der Super League. So müssen die nationalen Verbände und die UEFA für eine parallele Teilnahme an den nationalen Ligen, den bisherigen europäischen Klubwettbewerben und eben der neuen Super League zustimmen. Bei Verstößen dürften die Verbände die Vereine und Spieler bestrafen, wie ein Gutachten des Europäischen Gerichtshofes im Dezember unterstrich. Das offizielle Urteil zu dieser wichtigen Thematik wird im März erwartet.
Neben den rechtlichen und finanziellen Fragezeichen, ist vor allem die Sinnhaftigkeit eines weiteren Wettbewerbs im ohnehin schon völlig überfüllten Spielekalender des Fußballs infrage zu stellen. Die Einführung der Nations League auf der Ebene der Nationalmannschaften beispielsweise bietet einzig einen finanziellen Vorteil für die UEFA und die Verbände. Spieler, Fans und Vereine haben keinen Mehrwert und bleiben ratlos zurück. (jsk)