Was wird aus Serge Gnabry? Bayern-Bosse schmieden angeblich spektakulären Verkaufsplan
Serge Gnabry hatte seinen Vertrag beim FC Bayern im vergangenen Sommer erst verlängert. Nun gilt er als Verkaufskandidat.
München – Voller Stolz begrüßte Hasan Salihamidzic im vergangenen Juli die Familie von Serge Gnabry im Bauch der Allianz Arena. Mama und Papa Gnabry waren zur Pressekonferenz gekommen, um die Vertragsverlängerung ihres Sohnes zu feiern.
Serge Gnabry | |
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Geburtsdatum: | 14. Juli 1995 (27 Jahre) |
Verein: | FC Bayern München |
Position: | Rechtsaußen |
Marktwert: | 55 Millionen (Quelle: transfermarkt.de) |
Serge Gnabry beim FC Bayern: Großes Versprechen im vergangenen Sommer
Lange hatten sich die Münchner bemüht, das Arbeitspapier des Offensiv-Stars zu verlängern, welches damals 2023 ausgelaufen wäre. Mit aller Macht wollten Brazzo und Co. einen weiteren ablösefreien Abgang eines Leistungsträgers verhindern. Die Personalie David Alaba schwebte wie ein Damoklesschwert über der Säbener Straße.
„Ich freue mich, dass ich meinen Vertrag hier verlängert habe und ich freue mich auf eine neue Saison mit dieser Mannschaft, mit diesem Verein und hoffe auf das Beste“, sagte Gnabry damals im Sommer 2022 bei der Team-Präsentation in der Allianz Arena. „Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was ich als Spieler für die nächsten Jahre will“, so der Angreifer weiter: „Ich kam zu dem Schluss: Ich will beim FC Bayern bleiben, hier wieder alles gewinnen und etwas erleben – vor allem noch einmal den Champions League-Titel feiern, aber diesmal mit unseren Fans“.

Oliver Kahn über Serge Gnabry: „Brauchen internationale Topspieler wie ihn“
Die Bayern-Bosse waren damals heilfroh über Gnabrys Verlängerung, von der sie sich eine Art Signalwirkung erhofften. „Serge Gnabry ist mit seiner spektakulären Spielweise ein Spieler, für den die Fans ins Stadion kommen“, sagte CEO Oliver Kahn damals: „Wir brauchen internationale Topspieler wie ihn, um unsere großen Ziele zu erreichen.“
All diese Sätze sind nicht einmal zwölf Monate alt. Ein Trainer-Rauswurf und eine mehr oder minder verkorkste Saison später, schon ist all das wieder überholt. Von einer spektakulären Spielweise ist ebenso wenig zu sehen, wie vom Feiern des Champions-League-Titels mit den Fans. Stattdessen ist zu hören, dass die Bayern-Bosse womöglich planen, Gnabry in diesem Sommer zu verkaufen.
Plant der FC Bayern den Verkauf von Gnabry? Rekordmeister braucht Geld für einen Neuner
Der Grund: Der FC Bayern will die Millionen aus einem möglichen Gnabry-Verkauf in einen neuen Angreifer, einen Neuner, investieren. So soll auch Sadio Mané, der ebenfalls erst im vergangenen Sommer an die Isar wechselte, schon wieder abgegeben werden.
Allerdings denkt Gnabry überhaupt nicht daran, den Verein zu verlassen. So schätzt der 27-Jährige die Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer Thomas Tuchel. Dessen direkte, kommunikative Art kommt bei ihm gut an. Gnabry soll sich schon auf die neue Saison unter dem 49-Jährigen freuen.
Serge Gnabry denkt nicht an Abschied aus München – keine Anfragen von anderen Vereinen
Außerdem: Nicht umsonst hat der Offensiv-Star seinen Vertrag nach langen Überlegungen bis 2026 verlängert. Ein Abschied aus der Stadt München sei für Gnabry derzeit keine Option, schreibt der Kicker am Donnerstag.
Aus finanzieller Sicht wäre ein Gnabry-Verkauf für den Rekordmeister natürlich lukrativ. Bis zu 50 Millionen könnte der Nationalspieler einbringen, obwohl er in dieser Saison nur ganz selten überzeugen konnte. Allerdings ist zu hören, dass kein Verein wegen Gnabry angefragt habe – und auch der Kicker selbst sich mit keinem neuen möglichen Arbeitgeber beschäftigen soll.

Serge Gnabry versteht sich gut mit Thomas Tuchel und schätzt dessen kommunikative Art
Tuchel setzte zuletzt auffällig häufig auf den Angreifer, brachte ihn meist als Neuner. Wohl wissend, dass dies nicht Gnabrys Paradeposition ist. Allerdings fehlen dem Coach in dieser Saison die Alternativen. Eric-Maxim Choupo-Moting droht mit seiner Kniereizung das Saison-Aus, Youngster Mathys Tel tut man kann Gefallen, ihn in eine völlig verunsicherte Mannschaft als heilsbringenden Stürmer aufzubieten.
Immerhin erzielte Gnabry das so wichtige 1:0 gegen Hertha BSC am vergangenen Sonntag in klassischer Stürmermanier per Flugkopfball. Damit war er mitverantwortlich dafür, dass die Bayern die Tabellenspitze wieder vom BVB zurückeroberten.
Kuriose Konstellation beim FC Bayern: Müssen Kahn und Brazzo vor Gnabry gehen?
Das Kuriose an der Konstellation ist: Sollten Brazzo und Kahn aktuell wirklich planen, Gnabry im Sommer abzugeben, könnten der Sportvorstand und der Vorstandsvorsitzende früher weg sein, als ihr eigentlicher Verkaufskandidat. Denn am 30. Mai ist die turnusmäßige Vorstandssitzung, wo beim FC Bayern alles hinterfragt und beleuchtet wird.
Schwer vorstellbar, dass bis dahin ein Spieler schon fix abgegeben wurde. Zumal die Bosse zuletzt öffentlich die Marschroute „Fokus auf die Meisterschaft“ ausgegeben haben. Dennoch gehen nicht wenige davon aus, dass nach dieser Saison Köpfe rollen werden. Vermutlich aber nicht der von Serge Gnabry. (smk)