EM 2024: DFB-Boss fordert mehr Unterstützung von der Politik
Im Sommer 2024 richten sich die Blicke der Fußball-Fans auf die EM in Deutschland. Doch laut DFB-Präsident Bernd Neuendorf gibt es noch viel zu tun.
Frankfurt – Die Planungen für die EM 2024 in Deutschland laufen bereits auf Hochtouren. DFB-Präsident Bernd Neuendorf sieht das Turnier, das die deutsche Nationalmannschaft am 14. Juni des nächsten Jahres in München eröffnet, als große Chance für das Land. Allerdings schlägt er jetzt Alarm. Neuendorf erhofft sich auf dem Weg zu einer erfolgreichen Heim-EM im nächsten Jahr deutlich mehr Unterstützung aus der Politik – nicht nur organisatorisch, sondern auch finanziell.
Fußball-Europameisterschaft 2024 | |
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Austragungsort: | Deutschland |
Dauer: | 14. Juni bis 14. Juli 2024 |
Teilnehmende Nationen: | 24 |
Spielorte: | Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Stuttgart |
DFB-Boss Neuendorf: Bundesregierung und Länder „verkennen die Chance“ der Heim-EM 2024
„Im Vergleich zur WM 2006 ist es aus meiner Sicht nicht ausreichend, was bislang passiert“, bezog sich der 61-Jährige auf die Weltmeisterschaft vor 17 Jahren, die als „Sommermärchen“ in den Herzen vieler Fans blieb. „Die Bundesregierung, aber auch die Länder verkennen ein Stück weit die Chance, die mit dem Turnier einhergeht“, sagte Neuendorf im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Die im Zuge der EM im eigenen Land geschürten Erwartungen an den DFB und die UEFA seien hoch. „Aber ich glaube, dass auch die Politik die Aufgabe hat, das Turnier noch stärker in den Blick zu nehmen, indem man spannende Veranstaltungen plant und Initiativen ergreift“, sagte Neuendorf, der zuletzt seinen Stellvertreter Hermann Winkler für dessen Äußerungen über den ukrainischen Präsidenten Selenskyj getadelt hatte. Es komme „nicht so häufig vor, dass man ein solches Turnier im eigenen Land hat“. Eine bessere Gelegenheit „für unser Land und seine Vorzüge zu werben“, gebe es kaum, wünscht sich Neuendorf mehr Förderung.

„Ist überschaubar“: DFB-Präsident Neuendorf fordert mehr Geld für Heim-EM 2024
Auch finanziell sieht der DFB-Chef noch Luft nach oben. Im Haushalt für die Kultur- und Medienpolitik seien bislang „13,2 Millionen Euro für dieses Sportgroßereignis vorgesehen“, sagte Neuendorf: „Das ist – vorsichtig formuliert – überschaubar. Wir haben verschiedene Projekte in der Pipeline, die würden wir gerne umsetzen, dafür braucht es aber auch die Unterstützung“, nahm der 61-Jährige, der seit 2022 an der Spitze des Verbandes steht, die politischen Geldgeber in die Pflicht. Zuletzt bezeichnete Neuendorf selbst ein baldiges „Equal Pay“ der DFB-Frauen als „problematisch“.
Millionen Menschen würden während des Turniers vom 14. Juni bis zum 14. Juli im kommenden Jahr im Land sein, Milliarden dazu an den Bildschirmen, betonte Neuendorf. „Wir sind ein toller Wirtschaftsstandort, wir sind ein kulturell reiches, ein tolerantes, vielfältiges und demokratisches Land. Das sollte bei der EM ebenfalls zum Ausdruck kommen.“ Dabei sehe er „die Verantwortung eben nicht allein bei den Fußballverbänden“. (SID/wuc)