Vergewaltigungsvorwurf: Alves bleibt in U-Haft

Dem brasilianischen Verteidiger wird ein sexueller Übergriff in einer Diskothek vorgeworfen. Die Indizienlage brachte ihn nun in Untersuchungshaft.
Barcelona – Der frühere Profi des FC Barcelona, Dani Alves, sitzt wegen des Verdachts der Vergewaltigung in Untersuchungshaft. Wie die Süddeutsche Zeitung mit Verweis auf spanische Medien berichtet, sah die zuständige Haftrichterin am Freitag (20. Januar) einen hinreichenden Verdacht gegeben, dass Alves eine 23 Jahre alte Frau in einer Diskothek der katalanischen Hauptstadt misshandelt und sexuell genötigt haben soll.
Eine vorläufige Freilassung auf Kaution kommt indes nicht Betracht. Dies liegt zum einen an Alves‘ guter wirtschaftlicher Situation und zum anderen, da zwischen seinem Heimatland Brasilien und Spanien kein Auslieferungsabkommen besteht. Die Entscheidung der Richterin beruht dabei auf der Aussagen des Opfers, von Dani Alves selbst, und den von der katalanischen Regionalpolizei gesammelten Beweise.
Vergewaltigungsvorwurf: Dani Alves streitet die Tat ab
Der 39-Jährige hat die Vorwürfe gegen ihn bestritten. „Ich weise das zurück. Ich habe mich vergnügt, aber ohne anderen zu nahezukommen, und ich habe mich immer rücksichtsvoll gegenüber meiner Umgebung verhalten“, äußerte sich Alves gegenüber dem spanischen Sender Antena 3. Zwar räumte Alves in der gerichtlichen Befragung ein, dass es zum Geschlechtsverkehr gekommen sei, die Initiative hierfür jedoch von der 23-Jährigen ausging.
Dementgegen steht die Darstellung der Frau, die angibt, Alves habe sie in die Sanitärräume der VIP-Lounge gelotst. Dort habe er sie unter Gewalteinsatz zum Geschlechtsverkehr gezwungen, wobei er sie auch ins Gesicht geschlagen haben soll. Nach der Tat begab sich das Opfer zur Behandlung und Untersuchung ins Krankenhaus. Der medizinische Bericht dient im Verfahren als eines der Beweismittel.
Vergewaltigungsvorwurf gegen Dani Alves – aktueller Klub reagiert, Xavi zeigt sich „schokiert“
Nach Veröffentlichung der Vorwürfe zog sein bisheriger Arbeitgeber bereits die Notbremse und trennte sich von Alves. Zuletzt stand er in Mexiko bei UNAM Pumas unter Vertrag.
Auch sein ehemaliger Teamkollege und heutiger Trainer des FC Barcelona Xavi Hernandez zeigte sich bestürzt über die Vorfälle. „Es ist schwierig, sich zu einer solchen Situation zu äußern. Wie alle anderen bin auch ich überrascht, schockiert, in einem Schockzustand. Da ich weiß, wie Dani ist, hat mich dieses Thema überrascht. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit und die Gerechtigkeit wird entscheiden, was auch immer es ist, wir können uns da nicht einmischen“, erklärte Xavi in einer Pressekonferenz des Vereins. (nki)