Mainz 05 surft weiter die Welle

Rheinhessen sind weiterhin im Aufwind: Jugend und Profis punkten in Köln.
Am Samstagabend nach dem 1:1 (1:0) beim 1. FC Köln ist Bo Svensson im ZDF-Sportstudio reichlich beklatscht worden. Der Trainer von Mainz 05 hatte es nach seinem Auftritt nicht weit zurück nach Hause. Das ZDF ist ja vor den Toren der Stadt auf dem Lerchenberg beheimatet. Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein stellte gleich zu Beginn die Statistik vor, die Svensson so noch gar nicht kannte: Mit dem Führungstor des Mittelstürmers Ludovic Ajorque, der in Mainz zum Volltreffer geworden ist, nach feiner Flanke von Kapitän Silvan Widmer haben die Nullfünfer nun in 14 aufeinanderfolgenden Bundesligaspielen immer ein Tor erzielt. Vereinsrekord. Zudem sind sie seit neun Spielen ohne Niederlage.
Keine ganz schlechten Voraussetzungen für ein mit Selbstvertrauen bis zum Platzen aufgepumptes Mainzer Team vor dem das Heimspiel am Samstag gegen den weithin sichtbar schwächelnden FC Bayern (15.30 Uhr/Sky), „Wir werden alles daransetzen und ein geiles Heimspiel machen“, sagte Svensson. Ausverkauft ist die sich in den vergangenen Wochen schon spürbar füllende Mainzer Arena bereits seit Wochen.
Svensson trifft auf seinen Lehrmeister Thomas Tuchel, unter dem er seinerzeit nicht immer Stammspieler war und so manches Sträußchen ausgefochten hat. Zum Wochenende hin wird es reichlich Geschichten darüber geben, Svensson hat sich einiges bei Tuchel abgeschaut, das brachte er auch am Samstagabend im TV-Studio schon zum Ausdruck.
Aktuell mündet des Dänen Hartnäckigkeit und Akribie und Führungsstärke in eine Hochphase, die Mainz 05 gleichauf mit Eintracht Frankfurt, aber in völlig anderer Stimmung als der Nachbar vom Main, an den europäischen Plätzen schnuppern lässt. Zumal tags zuvor auch die A-Junioren durch ein 0:0 im Halbfinal-Rückspiel in Köln das Finale am Sonntag (11 Uhr/Sky) daheim in der großen Arena gegen Borussia Dortmund erreichten. Lohn für hervorragende Jugendarbeit.
Für Jugend wie Profis gilt gerade: Aber Mainz 05 ist aktuell auch an einem schlechten Tag noch immer gut genug, um sich aus unangenehmen Situation herauszuwinden. Man darf wirklich gespannt sein, wie wehrhaft Svenssons Männer sich gegen die Bayern anstellen werden. Im Pokal verloren sie Anfang Februar sang- und klanglos daheim 0:4 gegen einen FCB, bei dem Julian Nagelsmann noch die Zukunft zu gehören schien.