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Kostenloser Fußball? Ein mutiger Schritt von Fortuna Düsseldorf

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Von: Frank Hellmann

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Oft recht gut gefüllt: Die zur WM 2006 neu erbaute, verschließbare Arena von Fortuna Düsseldorf.
Oft recht gut gefüllt: Die zur WM 2006 neu erbaute, verschließbare Arena von Fortuna Düsseldorf. © dpa

Ist ein Fußball-Zweitligist für seine selten vollständig ausgelastete Arena mit mehr als 50 000 Plätzen seiner Zeit voraus? Ein Kommentar.

Kostenlos zu einem Fußballspiel? Das klingt erstmal fast zu schön, um wahr zu sein. Eine konzertierte Aktion mit Freikarten für die Bundesliga initiierte 1989 der findige Manager Willi Lemke, der ein Heimspiel von Werder Bremen gegen Waldhof Mannheim, zu dem sonst vielleicht 15 000 Fans gekommen wäre, an einen Automobilkonzern verhökerte. Der brachte die Tickets für acht D-Mark (Sitzplatz) und drei D-Mark (Stehplatz) unters Volk – und das in dieser Zeit zugige und schlecht besuchte Weserstadion war endlich mal wieder voll.

Fortuna Düsseldorf geht nun viel weiter. Für drei Heimspiele gilt kommende Saison kostenloser Eintritt, ehe das danach für alle Spiele gelten soll. Wie das geht? Drei Unternehmen wollen 45 Millionen für fünf Jahre zahlen. Ist ein Zweitligist für seine selten vollständig ausgelastete Arena mit mehr als 50 000 Plätzen seiner Zeit voraus?

Fakt ist, dass stark verbilligten Kartenpreise durchaus einen Effekt haben. Der gute Zuspruch für die Highlightspiele im Frauenfußball in den großen Arenen fußt auf eben diesem Stilmittel. Aber dauerhaft bei einem Profiklub nicht einen Cent für den Stadionbesuch verlangen zu wollen, das ist eine Revolution. Der mutige Schritt wirft viele Fragen auf: Nach dem Schwarzmarkt, nach der Vergabe, aber auch den Effekt auf anderen Sportarten, die nicht auf Zuschauererlöse verzichten können. Im Fußball ist das anders: Zum Rekordumsatz in der Zweiten Bundesliga von 867 Millionen Euro trugen die Spielerträge nicht mal mehr 15 Prozent bei.

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