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Kleines Mainderby ohne Brisanz

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Von: Christian Düncher, Stefan Fritschi

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Will noch mal ein gutes Ergebnis gegen den FSV: OFC-Sportchef Thomas Sobotzik.
Will noch mal ein gutes Ergebnis gegen den FSV: OFC-Sportchef Thomas Sobotzik. © Robert Michael/zb/dpa

Für Kickers Offenbach und den FSV Frankfurt geht es im Saisonfinale um - fast - nichts mehr.

Für Sreto Ristic ist es keine einfache Gemengelage. Der Trainer des Fußball-Regionalligisten Kickers Offenbach hat natürlich registriert, dass sich im Umfeld bereits alles ums Hessenpokal-Endspiel am 21. Mai (12.15 Uhr) in Gießen gegen den Ligarivalen TSV Steinbach Haiger dreht. Vor dem großen Finale steht allerdings noch ein Kampf um Punkte an. Die haben zwar für beide Teams keine Bedeutung mehr. Trotzdem ist Ristic spürbar darum bemüht, dem letzten Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den Tabellen-15. FSV Frankfurt möglichst viel Positives abzugewinnen. Die Partie „abzuschenken, kommt nicht in Frage“, sagt der OFC-Coach und verweist auf seine Bilanz gegen die Bornheimer.

„Wir haben viermal gegen sie gespielt, zweimal unentschieden, zweimal haben wir gewonnen“, so Ristic. „Das fünfte Spiel ist zu Hause. Für uns ist klar, dass wir uns vernünftig verabschieden und gewinnen wollen.“ Jedoch nicht um jeden Preis. Denn das Pokalfinale hat auch der sonst stets von Spiel zu Spiel denkende Fußballlehrer bereits im Hinterkopf. Es seien „zwei wichtige Spiele“, stellt der 46-Jährige klar. Das „kleine Mainderby“ hat aber offensichtlich nur den Charakter einer Generalprobe. Zumal der FSV Frankfurt für Ristic ein geeigneter Sparringspartner ist: „Sie spielen in einer ähnlichen Aufstellung wie der TSV Steinbach Haiger. Ich denke, dass wir einiges ausprobieren können.“

Erst vor rund zwei Wochen trafen die beiden Nachbarn im Halbfinale des Hessenpokals aufeinander. Da gewann der OFC locker mit 4:0. „Das war jedoch eine andere Geschichte“, glaubt Ristic. Im Pokal habe sich der FSV „ein bisschen geschont. Es war für sie wichtig, die Liga zu halten“. Und das darf angesichts von drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz sowie der um 14 Treffer besseren Tordifferenz als gelungen bezeichnet werden.

„Eine gewisse Vorfreude“, verspürt auch Thomas Brendel, der Sportliche Leiter des FSV Frankfurt. Zwar bestehe noch „ein theoretisches Restrisiko“, doch dann müsste der Klub aus Bornheim, wenn es am Ende tatsächlich nicht reichen sollte für den Klassenerhalt, schon mit (mindestens) sieben Treffern Differenz verlieren.

Die Fans unterhalten

Der permanente, bohrende Erfolgszwang ist nach vielen Wochen also gewichen, taktische Fesseln sind auf beiden Seiten gelöst. Offenbacher und Frankfurter können beim Rundenfinale ihre Fans bestenfalls mit einer offensiven Spielweise unterhalten. Brendel: „Wir wollen natürlich eine gute Leistung zeigen. Ich hoffe, dass sich jeder ordentlich aus der Saison verabschieden möchte.“

Deshalb rechnet auch Ristic nicht mit einem Gegner, der zum lockeren Ausklang nach Offenbach kommt, sondern eine andere Einstellung zeigen wird als beim bisher letzten Duell: „Ob es um Rache oder Revanche geht, ist für uns aber egal. Wir fokussieren uns auf unser Spiel.“ Das Pokalfinale hat der Trainer dabei jedoch ebenfalls im Blick. So denkt er laut darüber nach, einige Vielspieler zumindest etwas zu schonen, „damit sie nächsten Woche Gas geben können“.

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