Rummenigge spricht sich für Investoreneinstieg bei der DFL aus

Der April könnte eine Entscheidung über einen Investoreneinstieg bei der DFL bringen. Karl-Heinz Rummenigge zählt zu den Befürwortern.
Frankfurt – Die Diskussionen um die Pläne über einen Investoreneinstieg bei der Deutschen-Fußball-Liga gehen in die nächste Runde. Um die Vermarktungserlöse der deutschen Profiligen unter dem Dach der DFL zu erhöhen, hatte die Arbeitsgemeinschaft „Zukunftsszenarien“ – in der auch Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt sitzt – bereits im Februar ein Konzept präsentiert, das alle Interessengruppen berücksichtigen soll.
Konkret geht es hierbei um die Veräußerung von TV-Rechten. Diese würde in einem ersten Schritt an eine DFL-eigene Tochtergesellschaft ausgelagert, an der sich wiederum besagter Investor mit bis zu 15 Prozent beteiligen soll. Der Ligaverband verspricht sich dadurch auf einen Schlag Einnahmen von bis zu drei Milliarden Euro. Die Erlöse aus TV-Übertragungen haben im Fußball seit Beginn der 90er Jahre zu astronomischen Einnahmen bei gleichzeitig starken Gefälle zwischen den Ligen geführt – mit der englischen Premier League als alleiniger Krösus an der Spitze.
Rummenigge hält Investoreneintieg bei der DFL für „kluge Entscheidung“
Am vergangenen Freitag hatte nun eine Versammlung der 36 Profi-Klubs in Neu-Isenburg bei Frankfurt stattgefunden, bei dem das Anliegen thematisiert, jedoch bisher keine Entscheidung getroffen wurde. Zu den Befürwortern eines Einstiegs gilt Karl-Heinz Rummenigge. Dieser halte den Einstieg eines Investors im Bereich Medienrechte im Gespräch mit der Bild „für eine kluge Entscheidung“. Begründet unter dem populären Verweis auf die „die nationale und insbesondere die internationale Wettbewerbsfähigkeit“ der Bundesliga, welche er durch die Zusatzeinnahmen gestärkt sehen würde.
Skeptiker des Projekts sehen in der kurzfristigen Erhöhung der Einnahmen die Gefahr, dass diese für einen Anstieg von Spielergehältern und Beraterhonoraren führen – trotz angedachten, verbindlichen Zweckbindung an den Ausbau der Infrastruktur der Vereine. Auch könnten die Vereine das Geld nutzen, um alte Finanzlöcher zu stopfen.
Investoreneintieg bei der DFL – Zweidrittelmehrheit wird notwendig
Die am Freitag stattgefunden Aufsichtsratswahl könnte nun ein Fingerzeig zur Stimmungslage über das Vorhaben sein. So wurde statt Klaus Filbry von Werder Bremen, der Kölner Christian Keller zum Nachfolger von Fredi Bobic in den DFL-Aufsichtsrat gewählt.
Er zählt im Gegensatz zu Filbry als Kritiker des Projekts, welches er nur dann umsetzten, wollen würde, wenn „alle Klubs dann im Thema sind“, und der „größtmöglichen Nenner, von dem alle profitieren“ gefunden wird. „Fußball ist etwas, das für die Menschen da ist, nicht für bestimmte Gruppen der Gesellschaft. Dieser Gedanke sollte auch prägend sein. Das Spiel sollte immer im Mittelpunkt stehen. Geld und Kommerz sollten Mittel zum Zweck sein, damit das Spiel besser funktioniert, aber nicht andersrum“, sagte Keller am Sonntag im „Doppelpass“ bei Sport1.
Bei einer Abstimmung über den Einstieg eines Investors müssten Befürworter auf eine Zweidrittelmehrheit, sprich 24 der 36 Stimmen hoffen. (nki)