Hessische Woche für Kickers Offenbach

Nach dürrem 0:0 gegen Kassel spielen die Kickers am Ostersamstag nun bei der 2023 noch sieglosen SG Barockstadt Fulda-Lehnerz.
Nach dem Spiel unter der Woche gegen Hessen Kassel hat es Kickers Offenbachs Mittelfeldmann Maik Vetter krachen lassen. Der Ärger übers magere 0:0 (Geschäftsführer Matthias Georg: „Das war zu wenig“) brauchte ein Ventil. Er fand es in der Plexiglasscheibe des Spielertunnels, die eine Schlag abbekam. Vetter verschwand danach wortlos in der Kabine. Einige Mitspieler und Trainer Ersan Parlatan sprachen später von Frustration. Die Chance, diese zu bewältigen, bietet sich bereits am Karsamstag (14 Uhr), wenn für den OFC in der Regionalliga Südwest mit der Partie bei der 2023 sieglosen SG Barockstadt Fulda-Lehnerz der zweite Teil der hessischen Woche ansteht.
Die Nacht nach der verpassten Chance, den Rückstand auf Tabellenführer Ulm zumindest vorerst auf drei Zähler zu verkürzen, sei kurz gewesen, berichtete Angreifer Philipp Hosiner bei der Pressekonferenz. Es fühle sich „immer noch ziemlich schlecht an“. Ziel müsse es aber sein, die „riesengroße Enttäuschung“ in „positive Energie“ umzuwandeln, um eine Serie zu starten. „Wir hätten das gerne früher getan. Wenn wir am Samstag damit beginnen und dann nachlegen, können wir eventuell ins Rollen kommen und hoffentlich die Leute, die uns abgeschrieben haben, eines Besseren belehren.“
In Fulda wird es auch darum gehen, die Fans zu versöhnen. „Wir werden mit einem Wiedergutmachungsgefühl ins Spiel gehen“, verspricht Hosiner. Doch was muss sich ändern? Gegen Kassel habe in Hälfte eins die Variabilität etwas gefehlt, so der Ex-Bundesligaspieler. „In Homburg und gegen Balingen war das viel besser.“
Hosiner hatte in allen drei Partien in der Startelf gestanden, nachdem er in den ersten vier Pflichtspielen des Jahres nur auf 17 Minuten Einsatzzeit gekommen war. „Ich habe mal rechts, mal links gespielt und in Homburg eher hinter den Spitzen“, sagt der 33-Jährige. „Ich versuche dort, wo ich aufgestellt werde, meine Stärken einzubringen.“ Das war ihm – ebenso wie seinen Mitspielern – gegen Kassel selten gelungen. Hosiner war zuletzt zwar ein Aktivposten, ist seit November aber ohne Torbeteiligung. Viel zu wenig für einen Mann mit seiner Vita.
Gegen Kassel sei das Spiel nach vorne in der ersten Hälfte „harmlos“ gewesen, erneuerte Parlatan seine Kritik an der Offensive. Den wiederholten Vorwurf der Mutlosigkeit relativierte er allerdings. „Die selben Spieler haben in der zweiten Hälfte mutiger nach vorne gespielt.“ Das Problem zeigte sich jedoch immer wieder.
In den sieben Pflichtspielen seit der Winterpause hat der OFC im Schnitt nur ein Tor erzielt. Im Hessenpokal reichte das zu einem Sieg in Fulda (1:0). Nun trifft man ein gleicher Stelle wieder aufeinander – im Kampf um Punkte. „Wir wissen, was auf uns zukommt“, meint Bozic. Parlatan erwartet eine etwas andere Partie als gegen Kassel. Fulda agiere gegen den Ball kompakter und eher raumorientiert. Viel Zeit zur Vorbereitung war nicht. Der Donnerstag galt der Regeneration. Eines ist für den Trainer klar: Der Gegner werde trotz personeller Probleme sowie sportlicher Talfahrt (nur ein Sieg aus den vergangenen elf Pflichtspielen) an seine Leistungsgrenze gehen. Denn: „Gegen Kickers Offenbach zu spielen, ist für alle Mannschaften etwas Besonderes.“