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Hertha gegen Mainz: Das Treffen alter Bekannter

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Von: Jan Christian Müller

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Hat alle Motivationstricks drauf: der Mainzer Trainer Bo Svensson (rechts).
Hat alle Motivationstricks drauf: der Mainzer Trainer Bo Svensson (rechts). © dpa

Die Trainer Sandro Schwarz und Bo Svensson sehen sich im Olympiastadion wieder. Die Voraussetzungen könnten für sie nicht unterschiedlicher sein.

Zur Pressekonferenz vorm Heimspiel gegen seinen Herzensklub Mainz 05 ist Hertha-Trainer Sandro Schwarz versehentlich mit „Herr Wagner“ angesprochen worden, eine offenkundige Verwechslung mit dem TV-Experten Sandro Wagner. Schwarz sah not amused aus. Dem Kollegen Bo Svensson ist es zeitgleich 474 Autobahnkilometer weiter südwestlich erspart geblieben, dass ihn jemand mit „Herr Derek“ anspricht, womöglich, weil es sich bei Bo Derek zwar um eine berühmte Schauspielerin handelt, aber halt um eine Frau.

Wie dem auch sei: Samstagnachmittag (15.30 Uhr, Sky) im Olympiastadion sehen sich Schwarz und Svensson wieder. Erst neulich trafen sich die beiden alten Bekannten zufällig am Flughafen: „Wir verstehen uns gut“, sagt Svensson. Aber das tut wenig zur Sache, wenn der aktuelle Trainer von Mainz 05 auf den ehemaligen Chefcoach trifft. So dicke wie Marco Rose und Sandro Schwarz, die einst eine WG in Mainz bildeten, sind Svensson und Schwarz natürlich nicht.

Die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Svensson hat Mainz mit vier Siegen in Folge auf den dritten Platz der Jahrestabelle hinter Dortmund und Union gecoacht. Die Nullfünfer sammelten 2023 zehn Punkte mehr als die Hertha als Drittletzter des Kalenderjahres.

Svensson sagt einerseits angesichts der Siegesserie: „Ich rede nicht darüber. In unserer Arbeit bleibt der Alltag gleich.“ Andererseits freut er sich natürlich über die variantenreiche Art und Weise des Erfolgs: „Wir gewinnen Spiele mit spielerischer Klasse, mit Mentalität, mit Standards oder mit eingewechselten Spielern.“ Eine breite Palette, die dem Dänen „ein gutes Gefühl“ gibt. Lieber aber spricht er noch immer von einem „Polster von Punkten nach hinten.“ Das sei auch deshalb so fett, weil „wir hier viele gute Menschen haben, die sehr, sehr gerne Zeit miteinander verbringen. Das sieht man auch auf dem Platz.“

Abwehrchef Stefan Bell beschreibt das so: „Es ist immer jemand da, der dem anderen hilft.“ Und: „Wir greifen mittlerweile vorne extrem gut an, so dass die Gegner unkoordiniert nach vorne spielen muss. Das kriegen wir hinten gut wegverteidigt.“

Das soll auch die Hertha zu spüren bekommen. Svensson ist realistisch: „Es wird wohl nicht der schönste Fußball angeboten.“

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