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Interview
„FSV ist vorbildlich“
Fanliebling Ansgar Brinkmann zum Kellerduell seiner Ex-Klubs Bielefeld und Mainz.
Herr Brinkmann, was ist schöner: Nichtabstieg oder eine Meisterschaft?
Beides hat was. Einen Nichtabstieg feiert man nicht wie einen Titel, aber das gibt einem auch ein gutes Gefühl, wenn man sich für den Aufwand belohnt. Ich habe zwar keine Titel geholt, bin aber mehrmals aufgestiegen. Das ist legendär.
Am Wochenende spielen Bielefeld und Mainz, zwei ihrer Ex-Klubs, gegeneinander. Wie sehen Sie deren Entwicklungen?
Mainz hat das gut gemacht in den letzten Jahren. Sie haben eine eigene Philosophie, und nach deren Kriterien holen sie ihre Spieler und Trainer. Mit Kloppo hat das mal angefangen. Da haben sie einen Plan, da ist der FSV Mainz 05 schon vorbildlich. Dass ein Verein wie Mainz 05 auch mal ein schweres Jahr hat, ist normal. Bielefeld ist aufgestiegen, hat es sehr gut gemacht, sehr konstant. Die Arminia hat es aber im Sommer verpasst, sich zu verstärken.
Wem von beiden trauen Sie den Klassenerhalt zu?
Dass Mainz gegenüber Bielefeld einen Vorsprung hat, was den Kader anbetrifft, ist klar. Bielefeld muss irgendwie zwei Mannschaften hinter sich lassen und es in die Relegation schaffen. Dann hätte die Arminia alles richtig gemacht.
Was können Sie über Jan-Moritz Lichte, den Trainer von Mainz 05, sagen?
Alles, was ich von den Experten über den Trainer höre, ist sehr positiv. Die Außendarstellung, die Rhetorik, die Authentizität und die Demut – das passt alles.
Sie selbst spielten bei den Mainzern auf einer Seite mit Jürgen Klopp, teilten sich mit ihm ein Zimmer.
Kloppo war ein echter Profi, hat nebenbei studiert, war Kapitän und Wortführer. Er bringt sportlich und menschlich das Komplettpaket mit. Als Verteidiger hatte er Power, war laufstark, hatte ein gutes Kopfballspiel und war torgefährlich. Er war unfassbar effektiv auf seiner Position, ein Wahnsinnstyp. Kein Gegenspieler hat mich mehr angeschrien als Jürgen hinter mir. Auf dem Zimmer traf da ein Studierter auf einen Hauptschüler. Jürgen mit seiner Akribie sagte: „Morgen das, das, das“, und ich mit meiner Leichtigkeit fragte nur: „Kloppo, gegen wen spielen wir morgen überhaupt?“ (lacht).