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Fortuna Düsseldorf bleibt ein rotes Tuch für Darmstadt 98

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Von: Daniel Schmitt

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Unsanfte Landung: Braydon Manu verleirt mit Darmstadt 98 in Düsseldorf nicht nur den Halt, sondern gleich das ganze Spiel.
Unsanfte Landung: Braydon Manu verleirt mit Darmstadt 98 in Düsseldorf nicht nur den Halt, sondern gleich das ganze Spiel. © dpa

Darmstadt 98 verliert wieder in Düsseldorf - und trifft bald auf den nächsten Angstgegner. St. Pauli und Hamburger SV lassen Federn.

Das Rheinland ist in diesen Tagen und Wochen, da sich die deutschen Profifußballligen mit Riesenschritten dem Saisonfinale nähern, mal wieder nicht der Hessen liebster Ort. Als da zum einen wäre der Bundesligist Eintracht Frankfurt, der erst vor Wochenfrist in Leverkusen unterm Bayer-Kreuz seine traditionelle Abreibung kassierte (1:3) und punktlos wie eh und je den Heimweg ins Herzen von Europa antreten musste. Oder zum anderen, zeitlich aktueller und noch drastischer, der Zweitligaverein SV Darmstadt 98, der am Sonntag zum sechsten Mal in Folge in Düsseldorf verlor, knapp mit 0:1 (0:0), und damit die seit 1988 anhaltende Niederlagenserie bei der Fortuna nicht brechen konnte.

„Jede Niederlage ist unnötig, aber es war trotzdem ein gutes Auswärtsspiel“, sagte SVD-Keeper Marcel Schuhen, während Gästestürmer Philipp Tietz die fehlenden „letzte Kraft und Überzeugung“ bemängelte, um den Ball als Team bei vielen guten Chancen über die Linie zu befördern. Beides stimmte.

Dabei waren die Vorzeichen aus Lilien-Sicht ja eigentlich ganz gute. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht hatte sich nach einem kurzen Zwischentief Anfang März zuletzt wieder richtig Selbstbewusstsein herbeigesiegt. Vier Ungeschlagen-Spiele, davon drei Dreier, die Führung an der Tabellenspitze ausgebaut - es lief prächtig.

Doppelfrust in Hamburg

Und wenngleich der 1. FC Heidenheim, die zweite Überraschungstruppe im Fußball-Unterhaus, bereits am Freitag beeindruckend-souverän mit 3:0 in Hannover gewann und den Abstand verkürzt hat auf die Südhessen, patzte tags darauf der Hamburger SV. Die drittplatzierten Hanseaten verloren am Samstag auf dem Betzenberg in Kaiserslautern mit 0:2. Darmstadt also hätte, mal die eigene Düsseldorf-Geschichte ausgeklammert, den Vorsprung auf den HSV auf wohlige acht Zähler ausbauen können. Hätte ...

Es kam dann anders - und das lief so ab: Die Gäste starteten gut rein in die Partie, sie hatten sofort ein spielerisches Übergewicht und entsprechend in Hälfte eins auch einige vernünftige Tormöglichkeiten. Die Beste, eine Hundertprozentige noch dazu, vergab Mittelfeldspieler Marvin Mehlem nach einer knappen halben Stunde, als er, eigentlich ja ein feiner Techniker, zwei Meter vor dem Kasten seltsamerweise einfach am Ball vorbeitrat. Später köpfte Stürmer Tietz noch knapp daneben (33.).

Und so fiel der einzige Treffer des Tages wider des Spielverlaufs. Sechs Minuten nach dem Seitenwechsel ließ der Darmstädter Rechtsverteidiger Matthias Bader seinen Gegenspieler Emmanuel Iyoha davoneilen, der aus 16 Metern abzog, das Schienbein von Bader mit seinem Schuss streifte und daher zur Führung traf.

Hätte, Wenn und Aber ...

Die Südhessen gaben zwar nicht auf, machten ein zumindest ordentliches Spiel, wenngleich auch kein überragendes. Tietz scheiterte erneut per Kopf am Düsseldorfer Keeper (82.), auch Mathias Honsak schloss in der sechsminütigen Nachspielzeit zu läppisch ab. Alles in allem also hätten die Gäste mindestens einen Zähler verdient gehabt. Hätten ...

Stattdessen mischt nun auch die Fortuna mit im Aufstiegsrennen, zumindest ein bisschen. Zwar haben die Düsseldorfer auf Spitzenreiter Darmstadt weiterhin elf Punkte Rückstand, der HSV aber scheint in Reichweite, zumal es kommenden Freitag zum Hamburg-Derby zwischen den Rothosen, Dritter, und dem am Sonntag erstmals nach zehn Siegen wieder besiegten Vierten FC St. Pauli (1:2 gegen Braunschweig) kommt.

So bleibt festzuhalten nach diesen rheinischen Wochen für die Klubs aus dem Hessischen: Des einen Leverkusen ist des anderen Düsseldorf - unerklärlich wie seltsam. Zudem schlecht für Darmstadt 98: Kommenden Freitag geht’s gegen Karlsruhe, zwar tiefstes Baden, der letzte Lilien-Heimsieg gegen den KSC aber datiert am 10. Mai 1980. Oje!

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