Flick kündigt DFB-Überraschungen an: Italien-Legionär mit Chancen
Bundestrainer Hansi Flick hat für den DFB-Kader Überraschungen angekündigt. Ein Italien-Legionär dürfte gute Aussichten haben.
Frankfurt/Mailand - Nach der desaströsen WM in Katar inklusive Aus in der Vorrunde stehen die Zeichen beim DFB auf Neuanfang. Dies beinhaltet nicht nur Veränderungen auf der Führungsebene, sondern auch neues Personal in der Nationalmannschaft.
Daher wird die erste Kader-Nominierung seit dem enttäuschenden Turnier mit Spannung erwartet. Am Freitag teilt Bundestrainer Hansi Flick sein Aufgebot für die anstehenden Länderspiele gegen Peru (25. März) und Belgien (28. März) mit der Öffentlichkeit.
Zuvor hat der ehemalige Trainer des FC Bayern München gegenüber dem Kicker bereits die ein oder andere Veränderung angekündigt. Dazu zählt beispielsweise der Verzicht auf FCB-Routinier Thomas Müller, der wie auch Ilkay Gündoğan - der Mittelfeldspieler wird laut übereinstimmenden Medienberichten zeitnah zum ersten Mal Vater - nicht zum Kader gehören wird.

„Thomas Müller wird bei den nächsten beiden Maßnahmen nicht dabei sein. Das ist mit ihm besprochen, ich möchte jüngeren Spielern bei der Nationalmannschaft eine Chance geben. Das bedeutet aber nicht, dass er für die EM kein Thema ist“, wird Flick zitiert.
Flick will vermehrt auf junge Spieler setzen
Namentlich erwähnt der 58-Jährige in diesem Zusammenhang den Münchner Jamal Musiala sowie den Leverkusener Florian Wirtz, zudem soll Kai Havertz durch das Fernbleiben von Müller mehr Verantwortung übernehmen.
Allerdings könnten auch weitere junge Akteure den Weg in den Kader finden. Bereits vor der Weltmeisterschaft sorgte Flick mit der Nominierung von Innenverteidiger Armel Bella-Kotchap (FC Southampton) für Aufsehen. Ein weiterer zentraler Abwehrspieler dürfte sich mittlerweile ebenfalls in den Fokus gespielt haben: Malick Thiaw.
Bis zum vergangenen Sommer stand der 21-Jährige noch bei Schalke 04 unter Vertrag. Auch aufgrund finanzieller Engpässe gab der Aufsteiger das Eigengewächs für kolportierte sechs Millionen Euro an die AC Mailand ab. Dort hatte Thiaw in der Hinrunde noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen, hat sich seit Anfang Februar aber in der Dreierkette der Lombarden etabliert und stand zuletzt sechs Mal in Folge in der Startelf.
Malick Thiaw überzeugt bei der AC Mailand
Nach dem 1:0-Erfolg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Tottenham Hotspur wurde der Rechtsfuß von den Milan-Fans gar zum Spieler der Partie gewählt, Trainer Stefano Pioli bescheinigte ihm im Anschluss ein „tolles Spiel“.
„Nach ein paar Monaten gewöhnt man sich mehr dran, was die Mitspieler und der Trainer von dir wollen. Ich denke, ich habe es locker genommen, habe mich auf das Spiel und meine Stärken konzentriert“, beschrieb Thiaw seine positive Entwicklung.
Auch nach dem Rückspiel (0:0) war Pioli voll des Lobes. Der 57-Jährige hob das Spiel des Abwehrmanns mit „viel Charakter“ hervor und zeigte sich von dessen Stärke im „psychologischen und sportlichen“ Bereich angetan.
Malick Thiaw vor DFB-Nominierung?
Die Fortschritte Thiaws in der Lombardei dürften auch Flick nicht entgangen sein. Bei der Weltmeisterschaft gehörte die Innenverteidigung zu den Schwachstellen der Nationalmannschaft, sowohl Antonio Rüdiger als auch Nico Schlotterbeck und Niklas Süle konnten keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
Zwar ist die Konkurrenz für den deutschen U21-Nationalspieler nicht gering, eine Chance hat er sich mit seinen Leistungen im Dress der „Rossoneri“ aber allemal verdient. Vielleicht erhält er diese ja schon gegen Peru oder Belgien. (masc)