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FC Bayern München: Klartext vom Sportchef

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Von: Jan Christian Müller

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Die Dusche ist wärmer als in der Champions League: Julian Nagelsmann unter Weißbier.
Die Dusche ist wärmer als in der Champions League: Julian Nagelsmann unter Weißbier. © AFP

Hasan Salihamidzic äußert sich nach dem allseits erwarteten Titel des FC Bayern zu den hochsensiblen Personalien Leroy Sané und Robert Lewandowski.

Am Morgen nach dem auch durch eine hanebüchene Schiedsrichterentscheidung unterstützten 3:1 gegen Borussia Dortmund mit anschließender Meisterfeier saß Hasan Salihamidzic im Studio von Sky 90 und beantwortete in aller Offenheit auch sensible Fragen des Moderators Patrick Wasserziehr. Etwa jene, ob er zufrieden sei mit der bisherigen Performance von Großeinkauf Leroy Sané. Da beugte sich der Sportvorstand des FC Bayern München weit vor aus seinem Sessel. Und dann redete er Klartext: Man habe oft genug mit dem Offensivmann gesprochen, mal auf die nette Tour, dann auch wieder etwas rustikaler im Ton, das Ergebnis sei bisher unbefriedigend. Er erwartet jetzt einiges von dem Nationalspieler, den Salihamidzic seinerzeit Timo Werner vorgezogen hatte: „Jetzt muss er kommen. Wir erwarten alle von ihm, dass es auf dem Platz knallt, dass er explodiert und Gas gibt.“

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Wenn der 26-jährige Offensivspieler die richtige Körpersprache zeige, mache es „Spaß, ihm zuzuschauen. Wenn nicht, dann gefällt mir das nicht. Das möchte ich nicht sehen. Ich möchte sein Potenzial auf dem Platz sehen.“ Dies habe Sané „die letzten Wochen nicht abrufen können“.

Verkauf von Robert Lewandowski keine Option

Auch zum offenbar recht komplexen Fall Robert Lewandowski, der die Meisterfeier früh verlassen haben soll, gab es klare Antworten. Es sie keine Option, den Polen in diesem Sommer zu verkaufen. Was eine Vertragsverlängerung angeht: „Wir haben noch nicht verhandelt“, verriet Salihamidzic. Man habe sich aber mit Lewandowskis Beratern verabredet. „Ich sehe nicht, dass sich die Fronten verhärten.“ Er sei „total entspannt“. So entspannt sah er dabei aber gar nicht aus.

Auch der Mittelstürmer selbst sah am Vortag am Sky-Mikrofon eher unentspannt aus. Er bekommt vom FC Bayern die Taschen prall vollgestopft und kassiert in der Größenordnung von 55 000 Euro brutto pro Tag, äußerte aber dennoch, die Situation sei „nicht leicht“ für ihn. Dem Vernehmen nach will der „Topverdiener“ (Salihamidzic) seine Torjägerdienste künftig noch höher honoriert haben als bislang. Auch die Vertragslaufzeit dürfte ein Thema sein. „Ich hoffe, dass er bleibt, aber Hellseher bin ich nicht“, äußerte Trainer Julian Nagelsmann ein wenig fatalistisch.

Nicht genug Geld für Niklas Süle

„Es geht darum, die Planung anzustoßen für die neue Saison. Da sind wir voll im Gange. Ich habe volles Vertrauen in Brazzo und in Olli, dass sie bis Ende August wieder einen Topkader zur Verfügung stellen“, fügte der Trainer hinzu. Schon an diesem Montag habe er wieder „ein paar Termine“ auf dem Vereinsgelände an der Säbener Straße, „um Planungen voranschreiten zu lassen“.

Die Kontrakte mit den Führungsspielern und Identifikationsfiguren Thomas Müller und Manuel Neuer stehen dem Vernehmen nach vor einer einjährigen Verlängerung bis 2024. Mit Lewandowski wird es schwieriger. Aber die Bayern könnten es nach Ansicht von Ex-Boss Karl-Heinz Rummenigge durchaus auch in Kauf nehmen, den Stürmer nach neun Jahren Vertragslaufzeit ablösefrei im Sommer 2023 gehen zu lassen.

Salihamidzic äußerte sich am Sonntag auch entwaffnend offen zu Niklas Süle, der bald ablösefrei zu Borussia Dortmund wechselt. Der FC Bayern habe „nicht das Kleingeld gehabt, um auch ihn zufriedenzustellen“. Man habe „alles versucht, was in unserer Macht stand“. Man habe dennoch eine „top“ Abwehr zusammen. Klingt verdächtig so, als sei das in verschiedenen Medien kolportierte Interesse an Nico Schlotterbeck nicht so groß. Der Freiburger dürfte ergo zu Borussia Dortmund wechseln. Der BVB war am Samstag trotz klarer Benachteiligung durch Referee Daniel Siebert nach einem Foul von Benjamin Pavard an Jude Bellingham im Strafraum der verdiente Verlierer gewesen. jcm/dpa/sid

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