Einer wird der "Bayern-Jäger"

Frankfurt oder Gladbach ? eine Mannschaft wird am Samstag definitiv als "Bayern-Jäger" Nummer eins aufwachen. Beide Seiten geben sich aber zurückhaltend.
Es kann nur einen geben. Zumindest für eine Nacht. Wenn sich Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend gegenüber stehen (20.30 Uhr/Eurosport Player), wird zwangsläufig ein neuer „Bayern-Jäger“ ermittelt. Aufgrund des immensen Rückstands auf den Branchenprimus interessiert das die Beteiligten vor dem 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga aber recht wenig. „Ich kann die Tabelle lesen, aber ich schaue nicht in erster Linie darauf“, sagte Frankfurts Coach Niko Kovac. Wichtiger seien ihm die Punkte, und von den insgesamt 30 Zählern haben die Hessen lediglich neun vor heimischer Kulisse geholt. Das Ziel für die Begegnung gegen die Fohlen sei daher, einen Auswärtserfolg „jetzt auch mal mit einem Heimsieg zu vergolden.“ Die Chancen dazu stehen wahrlich nicht schlecht, denn die Gladbacher sind – was Auftritte in der Fremde angeht – alles andere als Experten. Elf Punkte aus neun Gastspielen sind okay, mehr aber nicht. „Wir wollen dort natürlich etwas mitnehmen“, sagte Trainer Dieter Hecking, der wieder auf Weltmeister Christoph Kramer zurückgreifen kann, dennoch. Sein Abwehrspieler Nico Elvedi meinte: „Wenn wir unsere Stärken abrufen, bin ich überzeugt, dass wir in Frankfurt punkten werden. Wir haben viel Qualität.“ Und vor dieser hat man am Main riesigen Respekt. „Die Gladbacher sind eine tolle Mannschaft mit tollen Einzelspielern“, lobte Kovac, während Sportvorstand Fredi Bobic im Magazin 11Freunde von einem „hervorragend geführten Klub“ sprach, „der immer in der Lage ist, sich für die Champions League zu qualifizieren.“ Aktuell, und das wollen sie sich in Frankfurt noch nicht so recht eingestehen, befindet sich aber auch die Eintracht in dieser Situation. Wenn der Tabellensiebte (Frankfurt) auf den -fünften (Gladbach) trifft und beide Mannschaften Rang zwei erobern können – Gladbach schon mit einem Punkt – dann spricht das für eine verdammt enge Konstellation. „Ich denke, dass es in diesem Jahr schwerer ist, oben dranzubleiben“, sagte Kovac. Mannschaften wie RB Leipzig, Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Bayer Leverkusen, eben alle, „die von ihrem Budget und ihrer Qualität auch dorthin gehören“, mischen diesmal im Kampf um die europäischen Plätze mit. Für Frankfurt und Gladbach bedeutet dies, dass am Ende einer noch so erfolgreichen Saison dennoch der verdiente Ertrag fehlen könnte. Punkte in den direkten Duellen sind daher umso wichtiger, um den Traum vom großen Geld und europäischen Fußball-Festen unter Flutlicht zu realisieren. „Wir wollen uns das erfüllen“, sagte Frankfurts Rekonvaleszent Marco Fabian, Elvedi meinte: „Wir wollen unseren Platz in der oberen Tabellenregion behaupten.“ Am Freitag müssen dafür die Taten folgen. (sid)