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DFL: Liga bereitet sich auf Einstieg von Investor:innen vor

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Von: Niklas Kirk

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Deutsche Fußball Liga
Das Logo der DFL Deutsche Fußball Liga. © Frank Rumpenhorst/dpa

Die DFL hat ein Konzept erarbeitet, um für externe Geldgeber:innen attraktiver zu werden. Schutzmechanismen sollen die Autonomie der Vereine absichern.

Frankfurt – Um die Vermarktungserlöse der deutschen Profiligen unter dem Dach der DFL zu erhöhen, unternimmt die Deutschen Fußball Liga einen neuen Versuch, um für externe Geldgeber:innen attraktiver zu werden. Die eigens dafür einberufene Arbeitsgemeinschaft „Zukunftsszenarien“ – in der auch Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt sitzt – hat hierfür ein Konzept erarbeitet, welches allen Interessengruppen gerecht werden soll.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf einen Bericht der Bild bekannt gab, soll es dabei um die Veräußerung TV-Rechte gehen. Im europäischen Vergleich haben diese neben astronomischen Einnahmen auch zu einem starken Einnahmegefälle zwischen den Ligen geführt. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge rangiert die Bundesliga hier mit circa 1,65 Milliarden Euro pro Saison auf Platz 4. Knapp davor steht die Serie A (1,76 Millarden Euro), die spanischen La Liga (1,97 Millarden) und mit großem Abstand auf Platz 1 die Premier League, die mit ihrem TV-Vertrag neue Maßstäbe gesetzt hat und jährlich rund 3,77 Milliarden Euro einnimmt.

Um diesen Lücken zur europäischen Konkurrenz schließen zu können, will die „AG Zukunftsszenarien“ am Donnerstag (9. Februar) dem Präsidium der DFL empfehlen, 15 Prozent der Anteile an einer neuen Tochtergesellschaft zu verkaufen, in die alle nationalen und internationalen TV-Rechte ausgelagert werden sollen. Das soll der DFL in einem Zeitraum von 25 bis 30 Jahren Einnahmen zwischen 2,5 und drei Milliarden Euro einbringen.

DFL: Hopfen vermutlich an der Erschließung neuer Vermarktungsmöglichkeiten gescheitert

Die Idee, Vermarktungsrechte an externe Investor:innen zu verkaufen, ist dabei nicht neu. Allerdings hatten im Mai 2021 eine Mehrheit der 36 Profi-Klubs bei der DFL-Mitgliederversammlung beschlossen, die damals laufenden Gespräche über eine Beteiligung von Investor:innen an einer DFL-Tochtergesellschaft für die Auslandsvermarktung nicht fortzusetzen. Mit dem Amtsantritt von Donata Hopfen zur DFL-Geschäftsführerin traten die Themen wirtschaftliche Entwicklung und Digitalisierung wieder in den Fokus. Ausbleibende Erfolge bei der Suche nach neuen Einnahmequellen sollen ein gewichtiger Grund dafür gewesen, warum Hopfen die DFL Ende 2022, nach nicht einmal einem Jahr wieder verlassen musste.

Um die Sensibilität des Themas wissend, stellt die DFL in diesem Zusammenhang klar, „dass es sich nicht um einen Verkauf von Anteilen an der Bundesliga und 2. Bundesliga handelt, sondern um eine zeitlich begrenzte Minderheitsbeteiligung an Lizenzerlösen aus der Verwertung von Bundesliga-Rechten“. Ebenso seien von der Thematik weder die 50+1-Regel, noch die Gestaltung des Spielplans betroffen. Sollte der Plan von den Vereinen angenommen werden, wird mit einer Einigung mit den potenziellen Investor:innen bis zum Sommer gerechnet. Interesse an dem Modell soll es vorrangig aus den USA und Asien geben.

DFL: Einnahmen könnten zu einem Großteil zweckgebunden werden

Neben den Schutzmechanismen für die Autonomie der Vereine dürfte die Verteilung der Gelder eine zentrale Rolle für die Zustimmungsfähigkeit des Plans sein.  Dafür sollen mehrere Modelle angedacht sein. In einer Meldung des Kicker vom vergangenen Samstag (4. Februar), ist etwa angedacht, die Mehreinnahmen zu einem „signifikanten Teil“ in die Infrastruktur der Klubs, die Nachwuchsleistungszentren, Stadien und Digitalisierung fließen zu lassen. Ein geringer Teil soll direkt an die Vereine zu beliebigen Verwendung gehen. (nki)

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