DFB: Nationalspieler wechselt Verband – und spielt jetzt für Serbien
Samardzic ist ein vielversprechendes Talent. Für die Zukunft hat er jetzt eine wichtige Entscheidung getroffen – und die fällt gegen Deutschland und den DFB aus.
Frankfurt – Lazar Samardzic hat schon 28 Spiele für deutsche Junioren-Nationalmannschaften bestritten. Es werden jedoch keine weiteren Spiele mit dem Adler auf der Brust für den DFB folgen. Der in Berlin geborene Mittelfeldspieler hat sich entschieden, in Zukunft für Serbien aufzulaufen. Dies hat der serbische Verband offiziell bestätigt. Demnach ist er einer Einladung des Nationaltrainers Dragan Stojkovic gefolgt.
Im November des vergangenen Jahres spielte Samardzic noch in der U21 des DFB unter Trainer Antonio di Salvo. Dabei gelang ihm beim 4-2-Sieg gegen Italien ein Tor. Im September kam ein Verbandswechsel für Samardzic noch nicht infrage: „Damit habe ich mich kaum beschäftigt. Ich weiß, dass die Anfragen da sind, aber habe klar gesagt, dass ich auf Deutschland fokussiert bin. Ich habe noch Zeit, eine endgültige Entscheidung zu treffen, aber erst einmal gelten meine Gedanken nur dem DFB“, sagte er Spox und Goal. Die Gespräche zwischen Samardzic und dem serbischen Verband hätten sich aber laut Pressemitteilung „in den vergangenen Wochen intensiviert.“
DFB: Lieber an der Seite eines Ex-Eintracht Profis als Deutsche Nationalmannschaft
Nun möchte sich der 21-Jährige also in Serbiens A-Team an der Seite von Superstars wie Dusan Vlahovic oder des Ex-Eintracht-Spielers Filip Kostic beweisen. Mit den beiden Juve-Spielern hat er gemeinsam, dass er Italien-Legionär ist. Samardzic spielt bei Udinese Calcio in der Serie A. Dort konnte er in dieser Saison bereits vier Tore und zwei Vorlagen beisteuern.

Ausgebildet wurde Samardzic in seiner Heimatstadt bei Hertha BSC. Nach vielversprechendem Beginn, inklusive Bundesliga-Debüt mit 18 Jahren, folgte er 2020 den Lockrufen von RB Leipzig. Doch dort konnte er sich nicht richtig durchsetzen und zog nur ein Jahr später weiter in Richtung Italien. Udinese bezahlte immerhin 3 Millionen Euro für das Talent.
Bevor Samardzic, der die deutsche und serbische Staatsangehörigkeit besitzt, im März für Serbien auflaufen kann, müssen noch formelle Details wie die Genehmigung der FIFA geklärt werden. Ist das geschafft, kann Samardzic in den kommenden EM-Qualifikationsspielen auflaufen. Zumeist spielt er im zentralen Mittelfeld, kann aber auch Außen eingesetzt werden.
Auch wenn Samardzic für Hansi Flick nun keine Option mehr ist, könnte der Bundestrainer mit einigen Neulingen oder Rückkehrern überraschen. (jo)