DFB: Mitglieder, Wettbewerbe, Geschichte – Alles Wichtige zum Deutschen Fußball-Bund
Der Deutsche Fußball-Bund organisiert die Nationalmannschaften, hat aber eine Reihe weiterer Aufgaben. Alles Wichtige zum DFB.
Frankfurt – Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ist der größte Dachverband im deutschen Fußball. Neben der deutschen Herren-Nationalmannschaft, dem DFB-Team der Frauen sowie zahlreichen Jugendnationalmannschaften organisiert der DFB eine Reihe von Wettbewerben. Prominentestes Turnier ist der DFB-Pokal der Herren.
Name | Deutscher Fußball-Bund e.V. |
Gründung | 28. Januar 1900 in Leipzig |
Hauptsitz | Frankfurt am Main |
Zahl der Vereine | 24.481 |
Zahl der Mitglieder | 7.044.052 (Stand 2021) |
DFB: Geschichte des deutschen Fußballverbandes
Der DFB wurde am 28. Januar 1900 in Leipzig gegründet, nachdem beim „Allgemeinen Deutschen Sportfest“ der Entschluss gefasst wurde, einen Fußballverband zu gründen. Zu diesem Zeitpunkt zählte der DFB 86 Mitglieder. An der Spitze stand Ferdinand Hueppe. Im Jahr 1904 trat der DFB der FIFA bei. Zu den ersten Spielen der deutschen Nationalmannschaft kam es bereits im Jahr 1908, das jedoch wenig erfolgreich war: Die DFB-Auswahl verlor das Freundschaftsspiel gegen die Schweiz mit 3:5. Zwei Jahre später, im Jahr 1910, waren 1361 Fußballvereine mit knapp 110.000 Mitgliedern im DFB organisiert.
In der Zeit des Nationalsozialismus blieb der DFB zunächst bestehen. Der Verband wurde jedoch umstrukturiert und verlor dabei seinen föderalen Charakter. Am 1. Juli 1940 löste sich der DFB per Mitgliederbeschluss jedoch auf. Die Neugründung erfolgte dann am 21. Januar 1950 in Stuttgart. Den ersten großen Erfolg feierte das DFB-Team unverhofft 1954, als die Mannschaft um Fritz Walter überraschend mit 3:2 gegen die ungarische Nationalmannschaft gewinnen und den Weltmeistertitel feiern konnte.

Wie viele Mitglieder hat der DFB?
Der DFB hat über sieben Millionen Mitglieder. Davon nehmen etwa 1,8 Millionen Spieler:innen in 130.000 Teams an den verschiedenen Wettbewerben aller Altersklassen teil. Der DFB ist damit der größte Sportfachverband der Welt. Über 24.400 Vereine teilen sich auf folgende 21 Landesverbände auf:
- Bayerischer Fußball-Verband (4510)
- Niedersachsen (2699)
- Westfalen (2156)
- Hessen (2107)
- Württemberg (1764)
- Niederrhein (1209)
- Mittelrhein (1095)
- Thüringen (1041)
- Südwest (1037)
- Rheinland (1024)
- Sachsen (868)
- Sachsen-Anhalt (729)
- Südbaden (702)
- Brandenburg (662)
- Baden (616)
- Schleswig-Holstein (557)
- Mecklenburg-Vorpommern (469)
- Hamburg (401)
- Berlin (382)
- Saarland (366)
- Bremen (87)
DFB: Strukturen und Aufbau des Deutschen Fußball-Bundes
An der Spitze des DFB steht dabei die Zentralverwaltung in Frankfurt am Main, welchem die fünf Regionalverbände Nord (NFV), West (WDFV), Süd (SFV), Südwest (FRVS) und Nordost (NOFV) unterstehen, zu denen wiederum 21 Landes- und Regionalverbände gehören. Auch die Deutsche Fußballliga (DFL) mit ihren 38 lizenzierten Profi-Vereinen ist Mitglied im DFB. Die untergeordneten Verbände sind jeweils im Präsidium, dem Vorstand und dem Bundestag des DFB vertreten.
Der DFB-Bundestag wählt alle drei Jahre das Präsidium und den Vorstand und entscheidet über die Satzung und Ordnungen des Fußballverbandes. Das Präsidium leitet das operative Geschäft des DFB und vertritt den Verband nach außen. Expertinnen und Experten in Fachausschüssen und Kommissionen sind ebenfalls für das operative Geschäft zuständig. Der Vorstand berät über die Berichte und berät das Präsidium. Der Vorstand besteht aus Mitgliedern des Präsidiums, den Präsidentinnen und Präsidenten der Landes- und Regionalverbände und zwölf Vertreter:innen der DFL. An den Sitzungen des Vorstandes nehmen auch die Vorsitzenden der Ausschüsse, Rechtsorgane, der Revisionsstelle sowie der Bundestrainer, derzeit Hansi Flick, bzw. der Teamchef teil. Sie haben eine beratende Funktion.
DFB: Welche Aufgaben hat der Präsident?
Die Präsidentin bzw. der Präsident übernimmt die Repräsentation des DFB nach außen und leitet die Versammlungen des Präsidiums und koordiniert dessen Arbeit. Bisher gab es nur Männer an der Spitze des Verbandes:
Zeitraum | Präsident |
---|---|
1900 bis 1904 | Ferdinand Hueppe |
1904 bis 1905 | Friedrich-Wilhelm Nohe |
1905 bis 1925 | Gottfried Hinze |
1925 bis 1945 | Felix Linnemann |
1950 bis 1962 | Peco Bauwens |
1962 bis 1975 | Hermann Gösmann |
1975 bis 1992 | Hermann Neuberger |
1992 bis 2001 | Gerhard Mayer-Vorfelder |
2004 bis 2012 | Theo Zwanziger |
2012 bis 2015 | Wolgang Niersbach |
2015 bis 2016 | Reinhard Rauball und Rainer Koch (Interimslösung) |
2016 bis 2019 | Reinhard Grindel |
2019 | Reinhard Rauball und Rainer Koch (Interiumslösung) |
2019 bis 2021 | Fritz Keller |
2021 bis 2022 | Peter Peters und Rainer Koch (kommissarisch) |
Seit 2022 | Bernd Neuendorf |
Welche Aufgaben hat der DFB?
Die wichtigste Aufgabe des DFB ist die Organisation von Fußball-Wettbewerben, darunter verschiedene Ligen und Pokal-Wettbewerbe. Der DFB verantwortet außerdem die deutschen Nationalmannschaften. 23 Trainer:innen sind für die Betreuung der insgesamt 15 DFB-Teams zuständig oder sind im Bereich der Aus- und Weiterbildung tätig.
Besonders die Nachwuchs-Förderung ist ein Ziel des DFB. Im Rahmen des Talentförderprogramms werden Jugendspieler:innen in 366 Stützpunkten betreut. Dabei arbeitet der DFB mit Profiklubs, Landesverbänden, Vereinen und weiteren Organisatoren wie dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen.
DFB-Pokal und Co.: Welche Wettbewerbe organisiert der Deutsche Fußball-Bund?
Der wichtigste Fußball-Wettbewerb in Deutschland ist die Bundesliga der Herren. Seit 2001 trägt der DFB die Bundesliga gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) aus. Bei der dritten Liga, Frauen-Bundesliga, der zweiten Liga der Frauen sowie den Nachwuchsbundesligen ist der DFB alleiniger Ausrichter.
Prominentester Wettbewerb des DFB ist der seit 1952 ausgetragene DFB-Pokal. Beim im K.O.-System ausgetragenen Turnier treten jährlich 64 Teams gegeneinander an. Darunter sind die Profi-Mannschaften aus der Bundesliga, der 2. Liga sowie der 3. Liga. Das Teilnehmerfeld wird zudem durch die Meister der Landespokale ergänzt. Alle DFB-Wettbewerbe im Überblick:
- Bundesliga
- 2. Bundesliga
- 3. Liga
- Regionalliga
- Amateure
- A-Junioren-Bundesliga
- B-Junioren-Bundesliga
- DFB-Pokal
- DFB-Ü40-Cup
- DFB-Ü35-Frauen-Cup
- DFB-Pokal der Junioren
Die deutsche Nationalmannschaft: Das Aushängeschild des DFB
Die deutsche Nationalmannschaft der Herren ist das Aushängeschild des DFB. Mit vier Weltmeister- (1954, 1974, 1990, 2014) und drei Europameistertiteln (1972, 1980, 1996) gehört sie zu den erfolgreichsten Teams der Welt. Zusätzlich konnten Timo Werner, Leon Goretzka, Matthias Ginter, Joshua Kimmich und Co. mit dem damaligen Bundestrainer Joachim Löw das Konföderationen-Turnier in Russland 2017 gewinnen. Das Team kann außerdem eine Reihe von weiteren erfolgreichen Turnieren vorweisen, darunter etwa der dritten Platz bei der WM 2006.
Die deutsche Nationalhymne - Das ist der Text
Bei jedem Spiel der DFB-Elf wird vor dem Spiel traditionell auch die deutsche Nationalhymne gespielt. Dabei handelt es sich um die dritte Strophe vom „Lied der Deutschen“. Geschrieben wurde der Text von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben im Jahr 1841. Die Melodie hatte zuvor Joseph Haydn komponiert. So lautet der Text:
- Einigkeit und Recht und Freiheit
für das deutsche Vaterland! - Danach lasst uns alle streben,
brüderlich mit Herz und Hand! - Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand: - Blüh im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches Vaterland! - Blüh im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches Vaterland!
DFB: Frauen-Nationalmannschaft – Trotz schwerem Stand erfolgreich
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft gehört zu den erfolgreichsten Teams der Welt. Zwei Weltmeister- (2003, 2007) und ganze acht Europameistertitel (1991, 1995, 1997, 2001, 2005, 2009, 2013) und ein Olympiasieg 2016 in Rio de Janeiro stehen als große Erfolge zubuche. Bei den Olympischen Spielen 2000, 2004 und 2008 holte das DFB-Team der Frauen jeweils die Bronze-Medaille.
Trotz der Erfolge haben es die DFB-Frauen nicht gerade leicht. Dass die Frauen überhaupt Fußball spielen dürfen, mussten sie sich erst erkämpfen. Von 1955 bis 1970 war es für Frauen verboten, Fußball zu spielen. Er sei als Sport für Frauen unsittlich, hieß es aus dem Fußballverband. Diese Haltung gibt es im DFB zwar nicht mehr, die Wertschätzung in Form einer finanziellen Gleichbehandlung bleibt jedoch weitestgehend aus. Während die Männer im Falle eines WM-Titels 2018 eine Prämie von jeweils 350.000 Euro bekommen sollten, versprach der DFB den Frauen jeweils 75.000 Euro im Falle des Titelgewinns beim Turnier 2019. (Max Schäfer)