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Der Punkt schmeckt für Schalke 04 wie ein Sieg

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Von: Peter Schwennecker

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Der sitzt! Dortmunds Torhüter Alexander Meyer kann den Treffer zum 2:2 nicht verhindern.
Der sitzt! Dortmunds Torhüter Alexander Meyer kann den Treffer zum 2:2 nicht verhindern. © dpa

Schalke 04 feiert 2:2 im Revierderby gegen Borussia Dortmund nach zweifachem Rückstand. Torwart Ralf Fährmann überragt.

Schalkes Schlussmann Ralf Fährmann musste schon ein bisschen schmunzeln, als ihm nach dem Revierschlager die Frage gestellt wurde, ober er denn mitgezählt habe, wie viele Schüsse der Dortmunder er im Verlauf der Partie abwehren musste. „Das weiß ich nicht. Ich war doch arbeiten“, flachste der 34-Jährige, nachdem er zuvor von den Fans in der Nordkurve als Derbyheld gefeiert wurde. Eine Belohnung für eine starke Leistung.

Stolze 30 Punkte betrug vor dem Derby der Vorsprung des BV Borussia Dortmund auf den alten Rivalen FC Schalke 04. 30 Zähler haben die Schwarz-Gelben auch nach dem 2:2 im 100. Revierschlager mehr auf dem Konto als die Blau-Weißen. Geändert hat sich durch das Remis aber die Gemütslage in beiden Fanlagern und Vereinen. Während auf Seiten des BVB die Zweifel wieder größer werden, ob die Mannschaft von Trainer Edin Terzic wirklich das Format besitzt, mit den Münchner Bayern bis zum Ende der Saison auf Tuchfühlung zu bleiben, wächst beim Schalker Anhang die Hoffnung, nach einem zur Winterpause schier aussichtslosen Rückstand auf das rettende Ufer vielleicht doch noch den erneuten Abstieg aus Deutschlands Fußball-Oberhaus verhindern zu können.

Mangelnde BVB-Effizienz

Vier Tage nach dem Ausscheiden aus der Champions League beim FC Chelsea mussten sich die Dortmunder das aus ihrer Sicht enttäuschende Resultat in der Schalker Arena selbst zuschreiben. Die Borussia hätte die Partie auf Grund der Überlegenheit und der Vielzahl von Chancen bereits in der ersten Hälfte entscheiden können.

Dass der BVB die Aufgabe nicht spielerisch lösen konnte, lag einzig und allein an der mangelnden Effizienz. Die Dortmunder betrieben einmal mehr Chancenwucher. Zudem schlugen sie die Tür, die eigentlich schon geschlossen sein musste, für die Schalker durch eigene Unzulänglichkeiten in der Abwehr wieder weit auf.

Die Schalker nahmen die Einladung des Rivalen dankend an. Über Leidenschaft fanden sie in die Partie zurück und verbuchten am Ende einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Die ausgezeichnete Arbeit von Trainer Thomas Reis trägt langsam Früchte. Erst schaffte er es, die Schalker Defensive zu stabilisieren. Bis zum Derby hatten die Königsblauen in der Rückrunde erst einen Gegentreffer kassiert. Viermal in Folge hatten die Schalker nach dem Jahreswechsel 0:0 gespielt. Und jetzt schießen die Gelsenkirchener sogar noch Tore. In den vergangenen drei Spielen trafen sie sogar jeweils zweimal, holten damit sieben von neun möglichen Punkten.

Damit sind die Blau-Weißen zurück im Geschäft. Zwar stehen sie nach wie vor auf einem Abstiegsplatz, doch im Gegensatz zu den Konkurrenten zeigt ihre Formkurve nach oben. Und die Fans stehen wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft. Erst recht nach dem gefühlten Derbytriumph.

Laut Keeper Fährmann besitzt der Schalker Trainer einen großen Anteil am Aufschwung. „Seine Ansprache ist sehr gut. Wir spielen ein besseres Pressing als in der Hinrunde, gewinnen öfter den Ball und kreieren mehr Chancen. Das haben wir ihm zu verdanken.“ Reis gibt die Komplimente zurück. „Wenn man als Torwart gut coacht, dazu noch etwas ausstrahlt, hilft das schon“, beschrieb der Fußballlehrer die Qualitäten seines Keepers. „Er macht seine Sache mit dem Fuß ordentlich. Dort werden ihm zwar immer wieder Schwächen nachgesagt, doch ich sehe die nicht. Ralles Entwicklung ist wirklich gut.“

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