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Der große Krach des FC Bayern mit Lothar Matthäus

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Von: Manuel Bonke, Hanna Raif

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Da ging es heiß her: Moderator Sebastian Hellmann, Vorstand Oliver Kahn, TV-Expertin Julia Simic und Lothar Matthäus.
Da ging es heiß her: Moderator Sebastian Hellmann, Vorstand Oliver Kahn, TV-Expertin Julia Simic und Lothar Matthäus. © Imago

Der TV-Experte attackiert Vorstandschef Oliver Kahn scharf, der sich vehement wehrt.

Die Luft brannte vorm Anpfiff mehr als auf dem Platz –und zwar am Sky-Mikrofon. Der TV-Sender hatte Bayern-CEO Oliver Kahn zu Gast, und dem platzte angesichts der jüngsten Kritik von Lothar Matthäus („Das Mia san Mia wird teilweise mit Füßen getreten“) live im Bezahlfernsehen der Kragen. „Eins möchte ich heute mal sagen: Ihr, die hier immer steht und hier andauernd sagt: Der Verein hätte keinen Stil, und wo ist das Mia san Mia geblieben. Da würde ich mal dich, Lothar, fragen: Was meinst du denn eigentlich mit Mia san Mia?“, giftete Kahn in Richtung Matthäus. „Wenn du uns immer unterstellst, es gibt kein Mia san Mia mehr. Ich frag mich: Was genau meinst du? Du setzt das einfach irgendwo in die Landschaft, und dann kann sich jeder aussuchen, was das zu bedeuten hat.“

Konkret ging es Matthäus darum, dass Ex-Trainer Julian Nagelsmann über die Medien von seiner Entlassung und der Einstellung von Thomas Tuchel erfahren haben soll und nicht von der Bayern-Führung als erstes darüber in Kenntnis gesetzt worden war. Kahn konterte, dass das in der Praxis schwierig sei: „Sie möchten doch einem Trainer, der zu diesem Zeitpunkt nicht in München war, nicht am Telefon sagen, dass man sich von ihm trennt. Ich hatte Kontakt zu Julian Nagelsmann. Aber das am Telefon zu machen, ist nicht mein Stil, das ist auch nicht der Stil des FC Bayern.“ Matthäus hätte sich gewünscht, dass die Münchner Nagelsmann in seinem Skiurlaub im Zillertal aufsuchen, um ihn über die Trennung zu informieren.

Matthäus: „Kahn lügt“

Der Rekord-Nationalspieler legte in der Halbzeitpause im Presseraum bei Kaffee und Kuchen laut Portal t-online nach: „Ich weiß, dass Oliver Kahn lügt!“ In seinen Augen wolle der Titan nur von seinen Problemen ablenken: „Ich sage nur das, was ich höre, sehe und fühle. Die zeitliche Abfolge, so wie sie Kahn schildert, passt nicht zusammen.“ Eine Stellungnahme, die das Nagelsmann-Management nach Abpfiff laut Sky abgab, stützt Matthäus‘ These: „Es gab keinen Kontakt und keinen Kontaktversuch der Bayern. Das Management von Julian Nagelsmann hat selbst nach den diversen Gerüchten in den Medien bei Hasan Salihamidzic angerufen.“

Fakt ist: Nagelsmann befand sich während dieser turbulenten Tage im Skiurlaub im Zillertal und war laut Auskunft von Sportvorstand Salihamidzic nur schwer erreichbar: „Ich habe sofort, als wir die Zusage von Thomas Tuchel hatten, versucht, Julian zu erreichen – einmal, zweimal, dreimal. Dann habe ich sein Management angerufen. Und dann habe ich noch mal Julian angerufen und ihn dann erreicht.“ Der 46-Jährige lege seine Hand dafür ins Feuer, dass Kahn die Wahrheit gesagt habe: „Genau so habe ich das auch auf der Pressekonferenz erklärt, genau so habe ich das auch im Doppelpass erklärt. Das sind Fakten, die stehen. Das entspricht der Wahrheit!“

Am Sonntagvormittag wurde Kahn noch einmal bei Bild TV mit dem Lügen-Vorwurf von Matthäus konfrontiert und ließ das nicht auf sich sitzen: „Ich weiß nicht, was Lothar wie er da sagt, hört oder sogar fühlt. Lothar hat sich ja nach seiner Karriere zu einer Art Chefkritiker des deutschen Fußballs aufgeschwungen. Und das macht er mittlerweile auf allen Kanälen.“ Allerdings solle man dabei nicht gewisse Grenzen überschreiten: „Wenn man dann den Chefkritiker mal selbst kritisiert, dann habe ich immer so das Gefühl, damit kann er damit überhaupt nicht umgehen und lässt sich zu solchen halt- und stillosen Aussagen hinreißen.“

Schließlich legte via „Kicker“ noch Ehrenpräsident Uli Hoeneß nach: „Ich sehe kein Problem für den FC Bayern, sondern eher für Lothar Matthäus. Er muss seine Aussagen beweisen.“

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