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Der Flick-Kader: Testen und hoffen

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Von: Thomas Kilchenstein

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Hansi Flick versucht es mit den Jungen – richtig so.
Hansi Flick versucht es mit den Jungen – richtig so. © dpa

Natürlich ist es richtig vom Bundestrainer, junge und unerfahrene Spieler zu testen, sie mal reinschnuppern zu lassen in den Kreis der Elitekicker. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Natürlich hätte Hansi Flick auch Marcel Wenig von Eintracht Frankfurt nominieren können, warum nicht, oder Luca Netz von Borussia Mönchengladbach, viel mehr Bundesligaspiele als etwa Josha Vagnoman vom VfB haben die auch nicht auf dem Buckel, und Vagnoman hat der Bundestrainer eingeladen zu den Freundschaftskicks der Nationalmannschaft. Und womöglich gibt es in Freiburg oder Köln oder Bremen weitere leidlich talentierte deutsche Kicker, denen man ein wenig Spielpraxis bei den Besten der Besten angedeihen lassen könnte.

Das war jetzt ein bisschen böse, aber nur ein bisschen.

Natürlich ist es richtig vom Bundestrainer, junge und unerfahrene Spieler zu testen, sie mal reinschnuppern zu lassen in den Kreis der Elitekicker (selbst wenn mehr als ein halbes Dutzend etablierter Recken, etwa Thomas Müller, Ilkay Gündogan, Niklas Süle etc., gar nicht dabei ist). Der Trainer will sie sehen, will sie testen im Training, will schauen, wie sie sich geben, welchen Eindruck sie machen. Das ist nicht nur sein gutes Recht, sondern hochprofessionell. So furchtbar viele Kicker von Weltklasseformat hat der deutsche Fußball im Augenblick nicht zu bieten, kein Talent sollte deshalb übersehen werden. Und nicht nur das: Sie sollten tunlichst gefördert werden, sollten lernen bei den Besten, und vielleicht auch nur die Scheu vor dem Adler auf der Brust verlieren.

Schließlich: Wann, bitte schön, soll außerdem der Bundestrainer etwas ausprobieren, neue Wege gehen, wenn nicht jetzt bei zwei eher unwichtigen Freundschaftsspielen? Er muss ja ein Team formen, das mindestens besser beim Turnier im eigenen Land abschneidet als bei den zurückliegenden, schwer genug ist das allemal. Die EM in Deutschland im Sommer 2024 ist nicht mehr allzu fern, die Erwartungen von ganz Fußball-Deutschland an Flick und Co. sind hoch, vermutlich viel zu hoch angesichts der aktuell vorhandenen Qualität. Die Phase des Einspielens kommt noch, jetzt darf, ja jetzt muss noch mal getestet werden.

Spielpraxis ist wichtig

Dann sollten die Debütanten in den beiden Partien gegen Peru und Belgien aber auch zum Einsatz kommen. Immerhin das hat der Bundestrainer dieser Tage bereits angekündigt. Wenig Sinn würde in der Tat ergeben, sie allenfalls für ein paar wenige Minuten einzuwechseln oder sie gar komplett auf der Ersatzbank zu lassen. Das kennen sie ja eh von ihren Vereinen nur zu gut.

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