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Der arrogante Pep Guardiola

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Von: Frank Hellmann

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Alles Roger; Pep Guardiola war mit seiner Elf in Leipzig zufrieden.
Alles Roger; Pep Guardiola war mit seiner Elf in Leipzig zufrieden. © Jan Woitas/dpa

Der Trainer von Manchester City pfeift beim 1:1 in Leipzig mal wieder auf Gesetzmäßigkeiten und nimmt keinen einzigen Wechsel vor. Ein Kommentar.

Es ist immer interessant, welche Verschwendungssucht sich ein Verein wie Manchester City leistet. Der Blick auf die Ersatzbank genügt, um den von Geldquellen aus Abu Dhabi gespeisten Luxus zu bestaunen, über den Trainer Pep Guardiola verfügt. Zu den prominentesten Reservisten im Champions-League-Achtelfinale bei RB Leipzig (1:1) zählten die englischen Nationalspieler Phil Foden und Kalvin Philipps oder der argentinische Weltmeister Julian Alvarez.

Dass nicht alle Stars in der Startelf stehen können, versteht sich von selbst, aber dass Guardiola nicht mal einen einzigen (!) Spieler eingewechselt hat, erstaunt. Zuletzt gönnte sich Luis Enrique als Trainer beim FC Barcelona im März 2016 beim FC Arsenal (2:0) den totalen Verzicht.

Guardiolas Attitüde zeugte von Arroganz, denn nach einer dominierten ersten Hälfte hatte seine Elf in Halbzeit zwei den Zugriff verloren. Ein Rätsel, warum Alvarez draußen blieb, der in Katar an der Seite von Lionel Messi doch bewiesen hat, welch guter Stürmer er ist. Leipzigs Fußballlehrer Marco Rose hatte in dieser fußballerisch hoch interessanten K.o.-Partie hingegen fünfmal gewechselt, mit Benjamin Henrichs einen so genannten „Gamechanger“ gebracht, während Gegenüber Guardiola mal wieder auf alle Gesetzmäßigkeiten pfiff – und auf Nachfragen auch noch pikiert reagierte.

Der 52-Jährige muss sich nicht wundern, dass er seit mehr als zwei Jahrzehnten dem Henkelpott hinterherrennt, weil der Katalane in der Königsklasse immer etwas Besonderes versucht. So kommt es, dass die vier Vertreter aus der mit Geld um sich schleudernden Premier League keinen einzigen Sieg in den Achtelfinalhinspielen eingefahren haben, während die Bilanz des Bundesliga-Quartetts viel besser aussieht.

Zum Rückspiel in drei Wochen reist der deutsche Pokalsieger mit der Hoffnung auf eine Überraschung. Hinten hat Josko Gvardiol nicht nur wegen seines Ausgleichstores untermauert, dass er zu einem der weltbesten Verteidiger werden kann. Vorne könnte ein fitter Christopher Nkunku für die Sensation sorgen. Wenn nämlich die Skyblues verwundbar erscheinen, dann in dieser Saison. Einerseits. Andererseits wirkte das Ensemble mit Kapitän Ilkay Gündogan in der Messestadt auch so, als könnte es mindestens einen Gang höher schalten. Das werden sie wohl auch tun müssen. Und frische Impulse von der Bank könnten auch helfen.

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