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Darmstadts Patzer eröffnet den Dreikampf

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Von: Daniel Schmitt

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Enge Kiste: Darmstadts Frank Ronstadts (links) und Heidenheims Siegtorschütze Jan-Niklas Beste. dpa
Enge Kiste: Darmstadts Frank Ronstadts (links) und Heidenheims Siegtorschütze Jan-Niklas Beste. dpa © dpa

Darmstadt 98, der HSV und Heidenheim machen wohl direkten Bundesligaaufstieg unter sich aus.

Damit vermeintlich Unschlagbare doch ein Spiel verlieren, braucht es ein bisschen was: Das kann zum Beispiel ein gegnerischer Fußballer in Galaform sein, einer, der an manchen Tagen besser ist als dieser Messi aus Rosario, der WM-Finals entscheidet mit seinen Toren, und wie jüngst auch hessische Pokalderbys mit seinen Pässen, Frankfurts Mario Götze. Es braucht dann obendrauf manchmal noch einen weiteren WM-Finalisten, Randal Kolo Muani, der sich in Torlaune präsentiert. Na ja, und an anderen Tagen braucht es eben nur einen hanebüchenen Gemeinschaftskollaps der eigenen Abwehr, die ja ansonsten die beste der Liga ist.

Darmstadt 98, die scheinbar unbezwingbare Zweitligamacht des deutschen Fußballs, 21 Ligapartien am Stück ohne Pleite, hat am Samstagabend tatsächlich wieder verloren, 0:1 beim 1. FC Heidenheim, beim Tabellendritten, durch einen aus Darmstädter Sicht völlig unnötigen Gegentreffer in der 89. Minute.

Darmstadt vergisst den Ball

Die kantigen Verteidiger Thomas Isherwood und Christoph Zimmermann nämlich wollten da gemeinschaftlich dazwischenfegen gegen Heidenheims Torjäger Tim Kleindienst und fegten doch nur sich selbst aus dem Weg. Den Ball aber konnten sie nicht klären, der dann schnell den Weg zu FCH-Profi Jan-Niklas Beste fand und damit ins Darmstädter Gehäuse. Der goldene Treffer des Spitzenspiels „nach einem Fehler im Abwehrverbund“, wie es Gästecoach Torsten Lieberknecht noch recht wohlwollend ausdrückte.

Wie dem auch sei: Das Aufstiegsrennen der zweiten Liga ist damit wieder spannend - aus deren zwei machte Heidenheim mit dem Sieg nun drei direkte Aufstiegsanwärter. Darmstadt führt das Tableau zwar weiterhin an, aber nur noch mit einem Zähler Vorsprung auf den Hamburger SV (3:0 gegen Nürnberg), dann folgt Heidenheim mit drei Punkten Rückstand. Obwohl manch Team dahinter, der FC St. Pauli zum Beispiel, in ausgezeichneter Verfassung auftritt, dürfte es dennoch dabei bleiben, dass sich dieses Trio um die zwei direkten Aufstiegsränge balgt und der Verlierer den Trostpreis Relegation erhält. Paderborn, Düsseldorf, Kaiserslautern und eben St. Pauli folgen doch schon mit einem satten Abstand.

„Wird uns nicht umhauen“

Der Darmstädter Trainer Lieberknecht ordnete die Lage entsprechend gelassen ein: „Wir haben jetzt ein Spiel verloren - und weiter geht’s.“ Auch der Mannschaftskapitän der Lilien stimmte in diesen Tenor ein: „Das Spiel wird uns überhaupt nicht umhauen, wir werden nächste Woche wieder da sein.“ Am Samstag geht’s daheim gegen den Abstiegskandidaten  aus Bielefeld.

So gelassen sich die Darmstädter ob dieser Pleite gaben, so wichtig wird es sein, nun wirklich nicht in einen Negativstrudel hineinzugeraten. Die fußballerischen Leistungen der vergangenen Wochen waren auch vorher bei manch Sieg nicht immer erstklassig. Die personellen Engpässen wurden an der einen oder anderen Stelle durchaus sichtbar, vor allem die Abwehr genügt trotz ihrer guten Statistik in dieser Besetzung sicher nicht allerhöchsten Ansprüchen. Kurzum: Der Dreikampf um den Bundesligaaufstieg ist hiermit eröffnet.

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