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Darmstadt 98 siegt auch auf Schalke: Kräftiger Rückenwind

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Von: Daniel Schmitt

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Doppelt erfolgreich – und das bereits zum vierten Mal in dieser Saison: Phillip Tietz.
Doppelt erfolgreich – und das bereits zum vierten Mal in dieser Saison: Phillip Tietz. © dpa

Der SV Darmstadt 98 schlägt auch Schalke 04 und ist jetzt Tabellenvierter - für Ex-Coach Dimitrios Grammozis wird die Luft dünner in Gelsenkirchen.

Der Trainer Torsten Lieberknecht schaffte es schon im Wochenverlauf, eine ehrliche Vorfreude zu vermitteln, fast kindlich ungeduldig war das, wie er sich aufs Spiel seiner Zweitligafußballer von Darmstadt 98 bei Schalke 04 einstimmte. „Da umweht dich Erstligaluft“, sagte er und wollte mit seinen Jungs, neben jenen aus St. Pauli die formstärksten der Liga, auch in Gelsenkirchen einen Dreier eintüten. Kurzum: Es gelang. 4:2 (2:1) hieß es aus Sicht der Südhessen, die nach fünf niederlagenlosen Spielen in Serie nun Vierter sind mit nur einem Punkt Rückstand zur Aufstiegszone. Wenn man so will: Aus dem wehenden Lüftchen ist eine steife Brise Rückenwind geworden.

„Es war eine extrem spielstarke Mannschaftsleistung“, sagte Trainer Lieberknecht, während sich sein Stürmer Phillip Tietz, zum vierten Mal per Doppelpack erfolgreich, über „die geile Atmosphäre“ auf Schalke und das „Hammer-Erlebnis“ freute.

Die Schalker befinden sich dagegen nach drei Pflichtspielpleiten in Folge in einer Krise, für Trainer Dimitrios Grammozis, einst bei den Lilien angestellt, wird die Luft immer dünner. Um seinen Job muss Grammozis, dessen Trainingsspion im Wochenverlauf am Böllenfalltor enttarnt worden war, laut Sportchef Rouven Schröder jedoch (noch) nicht bangen. „Ich bin enttäuscht, aber wir werden nicht alles schlechtreden“, sagte der Schalker Coach.

Die erste Hälfte begann mit willigen Gastgebern, die den auf ihnen lastenden Druck durch aggressives Attackieren abschütteln wollten. Sie erzwangen eine Ecke, die zur Führung führte. Luca Pfeiffer machte das, was er beherrscht und kickte den Ball mit dem Knie ins Tor – allerdings ins eigene (7.).

Die Lilien ließen diesen Frustmoment an sich abperlen. Nach Kopfballvorlage von Braydon Manu wieselte sich Tietz an seinem Gegenspieler vorbei und schoss platziert zum Ausgleich ein (11.). Fortan wuchs bei den Schalkern die Unsicherheit an in gleichem Maße wie bei den Darmstädtern das Selbstvertrauen. Die Folge: Die Gäste waren besser. Mathias Honsak spritzte in einen Pass von Klaus Gjasula, schüttelte drei Kontrahenten ab und stubste den Ball mit der Pieke ins Netz – das 2:1 (23.), das bis zur Pause Bestand haben sollte und den Gelsenkirchenern ein Pfeifkonzert beim Gang in die Kabine einbrachte.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Hektik zu, vor allem auf Schalker Seite. Bei den Gastgeber kroch die Verunsicherung spürbar erst in die Köpfe und dann in die Füße, Fehlpässe reihten sich an Ballverluste. Und Darmstadt? Das komplette Gegenteil. Die erste Kontergelegenheit nutzte erneut Tietz zu seinem zehnten Saisontor (63.). Erst danach wurde S04 gefährlicher, schoss erst an den Pfosten (70.) und dann durch Marvin Pieringer (88.) zum Anschluss ins Tor. Bloß: Im direkten Gegenzug sorgte Benjamin Goller für den 4:2-Endstand (89.) und den verdienten Auswärtssieg.

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