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Darmstadt 98 setzt sich ab, weil Hamburger SV patzt

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Von: Jakob Böllhoff

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Auch mal was zu tun: Lilien-Keeper Marcel Schuhen.
Auch mal was zu tun: Lilien-Keeper Marcel Schuhen. © Daniel Löb/dpa

Während die Südhessen in Nürnberg gewinnen, lässt der strauchelnde Verfolger in Düsseldorf federn

Torsten Lieberknecht war der Zeit voraus. Fuchtelnd stand der Trainer des SV Darmstadt 98 am Spielfeldrand, sein Team führte 1:0, und offensichtlich forderte er Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther dazu auf, das Spiel beim 1. FC Nürnberg umgehend zu beenden. Doch der machte keine Anstalten. Warum auch. Erst dreieinhalb der vier Minuten Nachspielzeit waren abgelaufen, und so kamen die Nürnberger tatsächlich zu einer letzten Ausgleichschance: Danny Blum, der ehemalige Frankfurter, den es inzwischen ins Frankenland verschlagen hat, nahm einen abgewehrten Ball mit vollem Risiko volley. Das Risiko zahlte sich nicht aus. Der Ball flog mit Karacho sonst wohin.

Dann kam der Pfiff von Waschitzki-Günther. Dann kam der Darmstädter Jubel.

Mit 1:0 (1:0) haben die Südhessen also die Hürde in Nürnberg genommen am Freitagabend. Sie haben die Tabellenführung am 26. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga verteidigt, und den Vorsprung auf den heiklen Relegationsplatz drei haben sie auf angenehme fünf Punkte ausgeweitet. Denn zeitgleich setzte der Hamburger SV seinen Schlingerkurs durch den Spielplan fort und spielte bei Verfolger Fortuna Düsseldorf nur 2:2 (1:2).

Und während die Lilien ihren Frieden machen konnten mit dem März, der ihnen zu Beginn zwei Niederlagen eingebrockt hatte und ein paar aufkeimende Selbstzweifel, nun aber mit dem zweiten Sieg in Serie zu Ende ging, ist beim Hamburger SV längst wieder das große Zittern ausgebrochen. Am Samstag könnte Stadtrivale FC St. Pauli mit einem Sieg gegen Regensburg noch näher heranrücken an den ungeliebten Nachbarn.

Nürnberg harmlos

Die Darmstädter muss das natürlich nicht interessieren nach dem verdienten, im Großen und Ganzen auch souveränen Sieg in Nürnberg. Sie haben dort einen gute Anfangsphase der abstiegsbedrohten Gastgeber ausgehalten, und dann sind sie kurzerhand in Führung gegangen, weil FCN-Kapitän Christopher Schindler eine Hereingabe von Mattias Bader ins eigene Tor beförderte (31. Spielminute).

Dieses Glückstor nahm der Spitzenreiter zum Anlass, die Spielkontrolle zu übernehmen. Die Darmstädter Defensive stand sicher, was ihr nicht sonderlich schwer fiel. Nürnbergs Angriffe erstarrten in Harmlosigkeit. Einmal musste Torwart Marcel Schuhen richtig eingreifen, ein Fernschuss von Johannes Geis, teleskopisch am Pfosten vorbeigefingert (57.).

Nur ein zweites Tor wollte den Gästen nicht gelingen. Sie hätten ihrem Trainer am Ende ein paar nervöse Armbewegungen ersparen können.

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