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Darmstadt 98 ist jetzt ein Spitzenteam

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Von: Daniel Schmitt, Jens Joachim

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Mister Oktober: Sechs Tore gelingen Luca Pfeiffer alleine in diesem Monat - auch eines gegen Nürnberg.
Mister Oktober: Sechs Tore gelingen Luca Pfeiffer alleine in diesem Monat - auch eines gegen Nürnberg. © imago images/Jan Huebner

Der SV Darmstadt 98 besiegt den 1. FC Nürnberg und schnuppert damit an den Aufstiegsrängen.

Die finale Viertelstunde entwickelte sich zu einer einzigen Party. Rund 13 000 Fans im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor genossen den Moment, sie wedelten ihre Schals durch die kalte Luft, trällerten fröhlich ihre Liedchen, „gegen Darmstadt kann man mal verlieren“, und sie huldigten ihren kickenden Helden - völlig zu Recht.

Die Zweitligafußballer vom SV Darmstadt 98 setzten sich am Freitagabend verdient mit 2:0 (1:0) gegen die zuvor noch unbesiegten Gäste vom 1. FC Nürnberg durch, feierten den fünften Heimerfolg in Serie, was es seit 30 Jahren nicht mehr gab, und schlossen damit in der Tabelle als Fünfter gar zu den Aufstiegsplätzen auf. „Das ist ein richtig geiler Moment“, sagte Darmstadts Linksverteidiger Emir Karic nach dem Spiel: „Wir haben Fußball richtig gearbeitet.“

Knipsen mit dem Zeh

Die Darmstädter nahmen sofort den Schwung der vergangenen, erfolgreichen Wochen mit ins Spiel. Phillip Tietz zielte nach nicht mal 120 Sekunden nur knapp neben den Pfosten, ehe dessen Sturmpartner Luca Pfeiffer wenig später den Ball dann doch zum 1:0 versenkte (10.) - mit dem großen Onkel.

In eine scharfe Hereingabe von Braydon Manu hielt der lange Lulatsch seine linken Schlappen hinein. Mit den Zehenspitzen beförderte er den Ball ins Netz. Es war bereits das neunte Saisontor von Pfeiffer, sechs davon erzielte er alleine in diesem Oktober. Da befindet sich ein Torjäger in herausragender Verfassung.

Mit der Führung im Rücken überließen die Hausherren den Gästen zumeist den Ball, die mühten sich zwar, hatten auch ganz gute Ansätze, für die erste richtige Kracherchance musste jedoch ein Lilien-Profi mithelfen. Torwart Marcel Schuhen ließ einen harmlosen Fernschuss nach vorne abklatschen. Die Nürnberger Manuel Schäffler und Nikola Dovedan probierten sich jedoch vergeblich darin, den Ball über die Linie zu drücken (43.). Auf der anderen Seiten waren die ansonsten konzentriert abwehrenden Lilien stets über Kontersituationen gefährlich.

Nach dem Seitenwechsel ein unverändertes Bild: Der Club mit mehr Ballbesitz, aber ohne Durchschlagskraft, die Lilien mit Willen, Fortune und einigem Können. Nach einer Ecke von Tobias Kempe schädelte der Nürnberger Christopher Schindler dicht bedrängt von Lilien-Profi Thomas Isherwood den Ball ins eigene Netz (58.) – schon das elfte Saisontor für die Darmstädter nach einer Standardsituation. Besser ist im ligaweiten Vergleich keine Mannschaft. In der Folge schossen die Gäste noch zwei-, dreimal gefährlich aufs hessische Tor, am letztlich verdienten Heimsieg änderte dies aber nichts mehr.

Im zweiten Freitagsspiel verlor der FC Schalke 04, der nächste Darmstädter Gegner, noch kurz vor Schluss mit 0:1 in Heidenheim. Der Bundesligaabsteiger hat damit als aktueller Dritter nur zwei Punkte mehr auf dem Konto als die Lilien, die sich – zumindest für den Moment - als ein Spitzenteam der zweiten Liga fühlen dürfen.

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