Bornheim steht kopf und im Finale

Der FSV Frankfurt bezwingt im Hessenpokal-Halbfinale schwächelnde Offenbacher Kickers mit 3:2 und könnte womöglich kampflos in die erste Pokal-Hauptrunde einziehen.
Die Offenbacher Kickers haben auch ihre letzte Chance verspielt, in dieser Saison noch etwas Zählbares verbuchen zu können. Im Halbfinale des Fußball-Hessenpokals unterlagen die Kickers dem hessischen Rivalen FSV Frankfurt mit 2:3 (1:1). Die Bornheimer, bestes Rückrundenteam der Regionalliga Südwest, zeigten in einem rasanten Derby das, was sie aktuell auszeichnet: Sie strotzen vor Selbstvertrauen und nutzen fast jede Chance eiskalt. Ganz im Gegensatz zum OFC, der bei weitem nicht schlecht spielte, aber in puncto Effizienz ganz klare Nachteile hatte und so mitansehen muss, wie der FSV womöglich heute Abend schon den Einzug in den lukrativen DFB-Pokal feiern kann.
Gewinnt der SV Wehen Wiesbaden beim Regionalliga-Dritten TSV Steinbach Haiger und bleibt in der 3. Liga unter den besten Vier, hat auch der Finalverlierer ein Ticket sicher.
Trainer Alfred Kaminski hatte gegenüber dem 0:1 in der Regionalliga Südwest gegen den VfB Stuttgart II vier Wechsel vorgenommen. Und gleich in der zweiten Minute wurden die Kickers für ihren Mut belohnt: Rafael Garcia setzte Philipp Hosiner in Szene – und der so oft glücklose Stürmer machte es klasse und eiskalt: Erst ließ er seinen Gegenspieler ins Leere laufen, dann schoss er überlegt ins linke Eck ein. Die Gäste hatten das so ersehnte Erfolgserlebnis. Und sie legten sofort nach. Hosiner kam nach Feigenspans Pass nicht ganz dran (12.), FSV-Torwart Omer Hanin parierte gegen Jopek (16.), Christian Derflingers Schuss nach starker Kombination wurde zur Ecke geblockt. Feigenspan hatte gleich zwei aussichtsreiche Situationen im Strafraum, scheiterte aber jeweils.
FSV bleibt eiskalt
Der OFC hätte durchaus 2:0, 3:0 führen können. Stattdessen aber gelang dem FSV mit seiner zweiten Gelegenheit – Cas Peters hatte in der 24. Minute drüber geschossen – der Ausgleich. Nach einer Ecke köpfte FSV-Kapitän Ahmed Azaouagh ein (32.).
Und da war er dann, der Unterschied zwischen zwei Teams mit diametral unterschiedlichem Lauf: Die Bornheimer, acht Spiele ungeschlagen und in der Liga am OFC vorbei auf Rang vier gestürmt, zeigten sich effizient. Und das setzte sich im zweiten Durchgang fort, in dem der FSV seine erste Chance eiskalt ausnutzte: Leon Müller eroberte im Mittelfeld nach Fehlpass von Ronny Marcos den Ball, zog los, schüttelte die als Begleitschutz agierenden Offenbacher ab – und zog aus 18 Metern ins links Eck ab (57.).
Die Kickers, fünf Spiele ohne Sieg, hatten wieder ihre Frusterlebnisse. Und Alfred Kaminski hatte recht behalten mit seiner ersten Erkenntnis: „Wir brauchen viele Chancen, also müssen wir uns halt noch mehr herausarbeiten.“ Und dann bewies der Trainer ein goldenes Händchen: Kurz vor einer Ecke wechselte er dreifach – und nach der Hereingabe von Jopek war es der gerade aufs Feld gekommene Lucas Hermes, der zum 2:2 einköpfte. Doch die Geschichte des Spiels wiederholte sich gleich nochmal: Der FSV nutzte gleich die nächste Chance wieder eiskalt: Onur Ünlücifci zimmerte die Kugel aus 18 Metern in den linken Winkel (77.). Eine knappe Viertelstunde Zittern noch, dann stand Bornheim kopf und das Team im Finale.