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Zahlen zum TV-Rechte-Poker bei der Frauen-WM: Nur Italien bietet noch weniger als Deutschland

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Von: Christoph Wutz

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Der Poker um die Übertragungsrechte an der Frauen-WM im Sommer geht weiter. Jetzt sind auch die konkreten Summen bekannt – sie sorgen für Diskussionsstoff.

Frankfurt – In etzwas mehr als zwei Monaten beginnt die Fußball-WM der Frauen in Neuseeland und Australien. Nach wie vor ist allerdings unklar, ob die Spiele überhaupt im deutschen TV gezeigt werden. ARD und ZDF konnten sich bislang nicht mit der FIFA über einen Kauf der TV-Rechte am Turnier einigen. Jetzt steht wohl fest, wie hoch das Angebot der beiden deutschen Fernsehsender ist. Unterboten wird es nur von den italienischen Medien.

FIFA Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft
Datum:20. Juli bis 20. August 2023
Spiele:64
Anzahl an Nationen:32
Austragungsorte:Australien und Neuseeland

Angebot von ARD und ZDF für TV-Rechte an Frauen-WM liegt bei fünf Millionen Euro

Die Vorstellungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und der FIFA, die „nicht akzeptable“ Preise beklagt, gehen nach wie vor deutlich auseinander. Wie der Kicker unter Berufung auf eigene Recherchen schreibt, bieten die beiden deutschen Sender dem Weltverband FIFA derzeit fünf Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Übertragungsrechte an den letzten beiden Weltmeisterschaften der Männer 2018 in Russland und 2022 in Katar erwarben sie jeweils für mehr als 40-mal so viel Geld.

FIFA hingegen fordert zehn Millionen Euro. Um die Partien der neunten Frauen-WM zeigen zu können, müssten ARD und ZDF ihr bisheriges Angebot also verdoppeln. Dieses bezeichnete ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hingegen zuletzt als „marktgerecht“.

Wären von einem TV-Blackout sicher alles andere als begeistert: Nationalspielerin Sydney Lohmann und Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Wären von einem TV-Blackout der Frauen-WM sicher alles andere als begeistert: Nationalspielerin Sydney Lohmann und Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg. © Imago / Sven Simon / ActionPictures

Nur eine Million Euro: italienische TV-Sender bieten noch weniger als deutsche für Frauen-WM

Auch die Sender aus Frankreich, Spanien, Großbritannien und Italien konnten sich bislang nicht mit der FIFA einigen. Dabei unterbietet offenbar nur eines der vier übrigen Länder das Angebot von ARD und ZDF: Die italienischen TV-Sender sind laut Kicker bereit, rund eine Million Euro zu zahlen, um das Turnier zu übertragen. Die WM beginnt am 20. Juli in Auckland mit dem Spiel zwischen Neuseeland und Norwegen. Das italienische Team startet am 24. Juli, wenn „Le Azzurre“ auf Argentinien treffen.

Anders als die Frauen-Nationalmannschaft Italiens qualifizierte sich die der Männer nicht für die vergangene Weltmeisterschaft. Trotzdem zahlten die Fernsehanstalten aus Italien rund 160 Millionen Euro, um die WM in Katar auf den Bildschirmen zu zeigen.

TV-Blackout der Frauen-WM droht in fünf großen europäischen Nationen

Die britische Offerte beläuft sich dem Blatt zufolge immerhin auf knapp acht Millionen Euro, aber auch sie liegt damit nach wie vor deutlich unter den Forderungen der FIFA. Ebenso wie die gebotenen Summen der spanischen und französischen Fernsehsender, deren Höhe nicht bekannt ist.

Ob Fans in den fünf großen europäischen Fußball-Nationen das Turnier, in das die deutsche Mannschaft am 24. Juli gegen Marokko startet, im TV verfolgen können, steht also weiterhin in den Sternen. Angesichts der Vorstellungen der Parteien, die verschiedener kaum sein könnten, scheint eine Nicht-Übertragung durchaus realistisch. FIFA-Präsident Gianni Infantino drohte zuletzt gar mit einem „Blackout“ – und kassierte dafür Kritik von Bundesinnenministerin Nancy Faeser. (wuc)

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