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Endspiel ums Halbfinale

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Von: Timur Tinç

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Bei den Frankfurt Skyliners muss im fünften Spiel in München alles passen fürs Weiterkommen.

Nach Niederlagen ist Gordon Herbert immer bemüht, sofort wieder nach vorne zu schauen. Eines seiner Lieblingszitate ist: „Wenn man Widrigkeiten erfährt, muss man einen Weg finden, ihnen zu trotzen.“ Das ist den Frankfurt Skyliners das ein oder andere mal in dieser Saison auch sehr gut gelungen: Rückschläge wegzustecken und sofort eine Reaktion zu zeigen. Allerdings waren die Durchhalteparolen des kanadischen Cheftrainers nach der 50:85-Pleite gegen den FC Bayern München von einer deutlichen Enttäuschung durchdrungen.

Schließlich hatte der hessische Basketball-Bundesligist die große Chance, einen echten Coup zu schaffen – als Tabellenachter der Hauptrunde dem Tabellenersten ein Bein zu stellen und ins Halbfinale gegen Titelverteidiger Bamberg einzuziehen. Doch die Münchener, die einen fast siebenmal so hohen Etat (20 Millionen Euro) wie die Skyliners (drei Millionen) haben, besannen sich ihrer Qualitäten, zeigten den Frankfurtern am Dienstagabend ihre Grenzen auf und glichen die Serie im „Best-of-Five“-Modus zum 2:2 aus. Natürlich sind die Bayern am heutigen Donnerstag (20.30 Uhr) haushoher Favorit.

Hoeneß in der Kabine

„Wir konnte ihrer Intensität nichts entgegensetzen“, analysierte Herbert. „Es war wie Männer gegen Jungs.“ Die Bayern spielten wieder so, wie man das aus der Hauptrunde gewohnt war. Hart in der Verteidigung, mit wenigen Fehler, und offensiv wurde immer der offene Mann gesucht und oft gefunden. Nicht weniger erwartet Präsident Uli Hoeneß von seinem Team, der vor dem Spiel sogar in der Kabine war und die Ansprache gehalten hat. „Ich habe ihnen gesagt, dass sie nicht zurückschauen sollen, sondern dass ab sofort der Endkampf beginnt“, berichtete Hoeneß von seinen Worten an das Team von Trainer Dejan Radonjic.

Der Mazedonier sprach hinterher von einem „Geheimnis“ wie er sein Team auf das Spiel vorbereitet hatte. Die Bayern standen mächtig unter Druck. Alles andere als die Meisterschaft im großen Umbruchsjahr des ärgsten Rivalen aus Bamberg wäre eine Enttäuschung. Zumal die Bayern erst ab der Saison 2018/2019 eine Wildcard für zwei Jahre in der Euroleague haben, dem höchsten europäischsten Wettbewerb. Und in den streben die Münchener mit aller Macht.

Für die Skyliners wäre ein Einzug ins Halbfinale mit all den Verletzten in dieser Spielzeit ein unerwarteter Bonus. Trotz der deutlichen Klatsche waren die Spieler allesamt positiv gestimmt: „Wir haben jetzt ein Do-or-die-Spiel. Wer hätte das gedacht?“, sagte Jonas Wohlfarth-Bottermann. Shawn Huff sprach von einem „zweiten Leben“, nach dem vergebenem Matchball in der Ballsporthalle. Man müsse die Bayern richtig hart angehen, „es ihnen unbedingt wegnehmen wollen“, das Spiel also.

Um den aktuellen Pokalsieger zu schlagen, muss bei den Skyliners alles passen. „Wir müssen hart verteidigen, die Rebounds gewinnen oder zumindest in der Nähe dazu sein“, sagte Philip Scrubb. Der kanadische Topscorer wird in den Playoffs in Sonderbewachung genommen und konnte sich am Dienstag davon überhaupt nicht befreien. Er kam lediglich auf vier Punkte und traf nur einen seiner vier Wurfversuche. Nicht besser lief es bei Tai Webster, der auf zwei Treffer bei fünf Versuchen kam. Ohne die Punkte ihrer beiden Topscorer sind die Skyliners chancenlos. Dazu kamen nur sechs Assists. „Wir müssen viele Dinge besser machen“, sagte Herbert und schob wie so oft nach: „Wir müssen nach vorne schauen.“ 

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