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Eine Niederlage zum Lernen

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Von: Jan Szyszka

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Basketball-Bundesligist Skyliners Frankfurt sieht sich weiterhin auf Kurs - auch im Hinblick auf das Pokalfinalturnier am Wochenende in eigener Halle.

Emotionsreiche Worte passen nicht zu Kamil Novak. Der Sportdirektor des Basketball-Bundesligisten Skyliners Frankfurt steht für ruhige Töne. Ganz besonders dann, wenn es um aufkommendes Krisengerede geht. Die 74:76 (32:39)-Niederlage der Hessen am Samstag gegen den Playoff-Mitkonkurrenten Bremerhaven und das Abrutschen auf den siebten Tabellenplatz bereitet Novak keine schlaflosen Nächte. Der 42-Jährige verweist auf die Schnelllebigkeit des Geschäfts: "Es ist gerade mal zwei Wochen her, da waren nach dem Sieg in Berlin alle euphorisch, und alles war gut."

Novak hatte sich damals nicht anstecken lassen - und fühlt sich nun bestätigt. Rechenspiele will er nicht machen, "aber wir müssen den Blick nach hinten richten", sagt der Sportdirektor. Mit "eindreiviertel Beinen" sieht er die Skyliners zwar weiterhin klar auf Playoff-Kurs. Die besondere Konstellation der letzten beiden Spieltage (25. April und 1. Mai) schafft aber Raum für leichte Sorgen: Die Skyliners treffen dann in Ludwigsburg und Braunschweig voraussichtlich auf zwei Konkurrenten um die Playoff-Plätze. Momentan haben die Hessen zwar ein Polster; vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde weisen sie zwei Niederlagen weniger auf als ihre Gegner. Im schlechtesten Falle könnten die Skyliners, die seit dem 13. Spieltag permanent auf Playoff-Plätzen rangieren, dennoch das Saisonziel verpassen.

Cheftrainer Murat Didin schüttelt aber nur mit dem Kopf. "Daran glaube ich nicht", sagt er bestimmt. Didin hält auch nichts von einem vermeintlichen Abwärtstrend bei den Skyliners. Allerdings knüpften die Frankfurter in Bremerhaven zunächst da an, wo sie bei der Heimniederlage gegen Düsseldorf vor einer Woche aufgehört hatten: Die Mannschaft fand nicht ins Spiel, agierte leblos und unkonzentriert. In den ersten drei Minuten erzielte sie keinen einzigen Punkt. Nach fünf Minuten lag sie "fast schon vorentscheidend" (Novak) mit 2:11 gegen die motivierten Hansestädter zurück. Per Aufholjagd im Schlussviertel konnten die Skyliners zwar nach einem zwischenzeitlichen 41:66-Rückstand (30.) noch Ergebniskosmetik betreiben. Eine echte Chance, das "zerfahrene Spiel" (Pascal Roller) zu drehen, hatten sie aber nicht mehr.

Didin stellt sich dennoch vor sein Team. Dass Leistungsträger wie Grayson Moyer und Seth Doliboa derzeit sehr inkonstant spielen, gibt er nur ungern zu. Stattdessen krittelt Didin an den Schiedsrichtern herum. Nach dem Spielende verwies er in der Pressekonferenz auf sein Recht zum Schweigen. "Es war ein schwieriger Abend", sagte er am Montag weiter angesäuert.

Gleichzeitig schöpft Didin daraus aber auch Optimismus fürs nächste Wochenende: In der Frankfurter Ballsporthalle steht dann das Top-Four an. Im Pokalhalbfinale am Samstag treffen die Skyliners wieder auf Bremerhaven. Im Duell zweier Mannschaften, die "sich genau kennen" (Novak), setzt Didin darauf, dass "spezielle Schwierigkeiten" wie in Bremerhaven nicht noch einmal auftauchen. Hilfe erhofft er sich von Aubrey Reese. Der US-Aufbauspieler, der nach knapp zweimonatiger Verletzungspause am Samstag sein Comeback gab, soll ein Faktor für die Trendwende werden. Allerdings musste Reese das Mannschaftstraining am Montag wegen Schmerzen im operierten Knie ausfallen lassen.

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