Fehlende Qualität bei den Skyliners

Die Frankfurt Skyliners unterliegen in Hamburg 70:84 - noch eEine Lizenz für Nachverpflichtung ist übrig, sie sollte klug eingesetzt werden.
Die Frankfurt Skyliners haben erneut eine gute Gelegenheit verpasst, ein weiteres Team in den Abstiegskampf zu ziehen. Nach dem 70:84 beim Tabellen-14. Hamburg bleiben sie 17. in der Basketball-Bundesliga und sind neun Spieltage vor Schluss akut abstiegsgefährdet. Bis zum Schlussviertel hielten die Skyliners gut mit, da stand es nur 60:56 für Hamburg. Danach ging jedoch nichts mehr. „Am Ende muss man als Gastmannschaft die Intensität der Gastgeber mitgehen oder sogar drüber sein, um eine Siegchance zu haben“, analysierte Klaus Perwas. Der eigentliche Co-Trainer, der als Chefcoach fungierte, konnte diesmal auch nicht die große Schwäche des hessischen Basketball-Bundesligisten kaschieren. Es fehlt dem Team schlicht und einfach an Qualität, um ein Spiel 40 Minuten auf hohem Niveau zu bestreiten.
Es gibt Ausreißer nach oben wie in der Woche zuvor gegen Chemnitz, wo gleich mehrere Spieler an ihrem Limit oder darüber gespielt hatten. Gegen Hamburg war dann wieder Normalzustand angesagt. Dabei konnte Perwas wieder auf Guard Joshua Obiesie zurückgreifen. Doch der 22-Jährige stand völlig neben sich, erzielte nur zwei Pünktchen und lief nur 14 Minuten auf. Quantez Robertson, gegen Chemnitz noch stark von der Dreierlinie, traf diesmal keinen einzigen Wurf. Point-Guard J. J. Frazier verlegte alle seine vier Abschlüsse in Korbnähe und kam nur auf drei Pünktchen.
Bei dem dünnen Kader der Skyliners, die auf den Langzeitverletzten Lorenz Brenneke (Adduktoren) und Laurynas Beliauskas (Hüftprobleme) verzichten müssen, darf sich eigentlich niemand ein schwaches Spiel erlauben. Da hilft es auch nicht, wenn Isaiah Washington (18 Punkte), Lukas Wank und Marcus Lewis (beide 16) offensiv ansprechende Leistungen zeigten. Wobei Washington sich gegen Ende auch zu sehr festrannte.
Den Skyliners fehlt ohne Beliauskas ein weiterer verlässlicher Dreierschütze. Das ist in dieser Mannschaft neben dem Litauer nur Lukas Wank. Dem Team fehlt komplett das post-up-Spiel. Heißt: Keiner der großen Spieler kann mit dem Rücken zum Korb agieren. Weder Matt Haarms, trotz seiner 2,21-Meter, der wieder nicht im Kader stand. Noch der nachverpflichtete Derek Cooke Jr.. Er ist eher einer für die rudimentären Aufgaben und hat Stärken in der Athletik. Auch Einaras Tubutis hat in der gesamten Saison noch nicht gezeigt, warum man ihn überhaupt geholt hat.
Die Skyliners haben noch bis Freitag Zeit, einen weiteren Spieler nachzuverpflichten. Sie brauchen einen Scorer, der dramatisch die Qualität dieses Teams steigert, damit eine Chance auf den Klassenerhalt besteht. Am kommenden Sonntag (15 Uhr) beim Heimspiel gegen Alba Berlin dürften die Hessen komplett ohne Chance sein. Ob dann ein neuer Cheftrainer an der Seitenlinie stehen wird ist derzeit noch offen.