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Eschborn-Frankfurt: Das große Warten auf Namen

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Von: Harald Joisten

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Vorjahressieger Sieger Sam Bennett ist auf jeden Fall am Start.
Vorjahressieger Sieger Sam Bennett ist auf jeden Fall am Start. © Imago

Der Radklassiker Eschborn-Frankfurt verspricht Spektakel – doch welche Stars dabei sind, entscheidet sich in manchen Fällen erst kurzfristig.

Es ist ein Geduldsspiel. Wie in jedem Jahr. „Es gibt einige Teams, die noch gar keine Fahrer gemeldet haben“, sagt Fabian Wegmann. Der Sportliche Leiter des Radklassikers Eschborn-Frankfurt weiß zwar, welche Mannschaften beim Profirennen am 1. Mai antreten werden. Doch welche Fahrer kommen, wie viele Weltklasseathleten dabei sein werden, ist weiter offen. Denn: Die Teams haben bis 24 Stunden vor dem Rennen Zeit, ihren Kader zu nennen.

Wegmann, selbst einst erfolgreicher Profi, bringt das nicht aus der Ruhe. „Die Teams sind noch ein bisschen zurückhaltend. Ich habe das Gefühl, sie wollen sich nicht in die Karten schauen lassen, ob sie mit einer Sprinter- oder Klassiker-Mannschaft antreten. Wir werden aber die absolute Weltelite am Start haben, keine Frage.“

Diese Prognose kann der 42-Jährige wagen, wenn er sich die 19 gemeldeten Profiteams anschaut: Zehn gehören der obersten World-Tour-Kategorie an. Zudem haben sich bereits einige namhafte Profis angekündigt. Allen voran der Belgier Jasper Philipsen (Team Alpecin-Deceuninck), im Frühjahr Sieger der World-Tour-Klassiker in De Panne sowie beim Scheldeprijs und vor anderthalb Wochen Zweiter bei Paris-Roubaix. Mit dabei ist auch Lokalmatador John Degenkolb (DSM), bei Paris-Roubaix trotz eines Sturzes Siebter. Der vierfache Rekordsieger Alexander Kristoff (Norwegen/Team Uno-X Pro Cycling) bleibt auch im fortgeschrittenen Alter von 35 Jahren zu beachten. Vorjahressieger Sam Bennett (Irland) vom deutschen Top-Team Bora-Hansgrohe will nach durchwachsenem Frühjahr zurück in die Erfolgsspur. Und auch dem 21-jährigen Toptalent Arnaud de Lie (Lotto Dstny) ist einiges zuzutrauen. Aussichtsreiche deutsche Fahrer sind zudem Georg Zimmermann (Intermarché-Circus-Wanty), Jonas Rutsch (EF Education-EasyPost), Pascal Ackermann (UAE Team Emirates), Nils Politt und Max Schachmann (beide Bora-Hansgrohe).

Zweimal auf den Feldberg

Auch Max Walscheid (Cofidis), kürzlich Achter bei Paris-Roubaix, wird erwartet – obwohl dem 29-Jährigen die neue Streckenführung nicht entgegen kommen dürfte. Der 203,8 Kilometer lange Kurs wird durch eine Neuerung im Taunus deutlich schwerer: Der Feldberg wird nicht mehr einmal angefahren, sondern zweimal – beim zweiten Mal zudem von der schwereren südwestlichen Seite. „Gerade die Kombination mit Mammolshainer, dann Billtalhöhe und schließlich den Feldberg hoch wird sehr selektiv werden und eine Vorentscheidung hervorrufen“, meint Nils Politt. Der Deutschland-Tour-Sieger von 2021 betont selbstbewusst: „Wir wollen mit unserem Team den Vorjahressieg natürlich wiederholen.“ Auch die Veranstalter erwarten bei der zweiten Feldberg-Überfahrt Attacken, die eine Vorentscheidung bringen könnten.

Der Start des World-Tour-Rennens erfolgt um 12.05 in Eschborn. Der Zieleinlauf neben der Alten Oper in Frankfurt wird gegen 17 Uhr erwartet. Bekannte Wegpunkte im Taunus sind wieder die Kittelhöhe und Glashütten. Im Finale werden nur noch zwei statt drei Runden durch Frankfurt gefahren.

Natürlich ist die 62. Auflage des Profirennens nur die Spitze des Eisbergs. Von morgens an werden am 1. Mai wieder zahlreiche weitere Rennen gefahren. Sämtliche Nachwuchsklassen sind vertreten, Menschen mit Behinderung ebenso, auch der U23-Nachwuchs kehrt nach den Corona-Einschränkungen zurück. „Wir hatten Bewerbungen von 39 Teams für das U23-Rennen. 25 können wir zulassen“, sagt Projektleiter Nathanael Bank.

Das größte Starterfeld umfasst die Velo-Tour. Das Hobbyrennen ist erstmals ausverkauft: 8000 Menschen werden in Eschborn auf drei verschiedene Streckenlängen gehen. „Der Start wird alleine etwa 45 bis 55 Minuten dauern“, sagt Bank. Ein „Highlight“ ist auch das Laufradrennen der Kleinsten: Die Zwei- bis Sechsjährigen „sprinten“ gegen 15.45 Uhr rund 100 Meter neben der Alten Oper – und werden manchem Profi die Schau stehlen.

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